Das Schloss Westerhaus ist das größte Hofgut Rheinhessens. Es steht auf dem Westerberg nahe Groß-Winternheim bei Ingelheim am Rhein.
Im Jahr 1408 findet sich eine erste urkundliche Erwähnung eines Hus und ecker uff deme Westirberge. Es wird angenommen dass die tatsächliche Gründung weit länger zurück liegt und in Zusammenhang mit der Gründung der Kaiserpfalz Karls des Großen in Ingelheim im 8. Jahrhundert steht. Über 600 Jahre residierten die Grafen von Bolanden und Ingelheim in Schloss Westerhaus. Als kurpfälzisches Lehen war Schloss Westerhaus über 400 Jahre bis zur Enteignung durch französische Revolutionstruppen zum Beginn des 19. Jahrhunderts im Besitz der Grafen von Ingelheim.
Am 04. Oktober 1900 erwarb Heinrich Opel aus Rüsselsheim, einer der fünf Söhne Adam Opels, das Anwesen. Seine Frau Emmy war eine von mehreren Töchtern von Friedrich Weber, der Pächter der hessischen Staatsdomäne Mönchshof bei Kelsterbach war.
Das Westerhaus war damals nur mühevoll zu erreichen und schwer zu bewirtschaften. Alle Versorgungsgüter mussten mit Pferde- und Ochsenkarren über steile Hohlwege zum Hofgut den Westerberg hinauf bzw. hinunter geschafft werden. Ein steifer Westwind und der skelettreiche Lössboden, erschwerten das landwirtschaftliche Geschäft.
Der Bau einer Straße begann im Jahr 1916, als die Militärregierung eine weitere Verteidigungslinie parallel zum Mainzer Berg errichten wollte. Zunächst wurde eine Trasse von der Altegasse bis hoch zum Westerhaus gelegt und dann mit dem Bau einer Zahnradbahn begonnen. Ziel war es den Westerberg nach Osten mit Gräben und Fortifikationen gegen die Franzosen zu schützen. Die Bahn wurde zwar fertig gestellt, der Festungsgürtel jedoch nicht, da die Militärs ihre Pläne änderten. Daher wurde die Bahn wieder abtransportiert.