Versuchsbetrieb des DLR Rheinpfalz Dienstsitz Ahrweiler
Die erste obstbauliche Versuchstätigkeit in Ahrweiler begann mit der Gründung der Provinzial Wein- und Obstbauschule. Träger war die damalige Rheinprovinz des Landes Preußen im Deutschen Reich. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die “Schule” dem Lande Rheinland-Pfalz angegliedert und erhielt den Namen Landes Lehr- und Versuchsanstalt, später Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt (SLVA) für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau.
Im Laufe der Jahre beschäftigte man sich im Versuchsbetrieb mit fast allen obstbaulichen Kulturen und Fragestellungen im Stein-, Beeren- und Kernobstanbau: Sorten, Unterlagen, Pflanzsysteme, Schnitt und Erziehung, Düngung, Pflanzenschutz und Betriebswirtschaft.
An diesen Themen hat sich bis heute nicht sehr viel geändert, wohl aber die Strukturen und das Umfeld. Während zur Gründerzeit der Obstbau nur ein Teil des Gesamtbetriebes darstellte, wandelte sich das Bild nach dem 1. und insbesondere nach dem 2. Weltkrieg sehr rasch. Die meisten Betriebe unseres heutigen Zuständigkeitsbereiches sind professionelle Obstbaubetriebe, die einem sehr harten weltweiten Wettbewerb ausgesetzt sind. Gleichzeitig müssen oder sollen sie den strengen bundesdeutschen Auflagen einer umweltgerechten Produktion Rechnung tragen.
Fehler in den Entscheidungsprozessen, in der Kulturführung bzw. in der Betriebs-organisation können extentielle Folgen haben.
Seit Anfang der 90er Jahre haben wir deshalb die Strukturen im obstbaulichen Beratungs- und Versuchswesen verändert, um den Anforderungen eines modernen staatlichen Dienstleistungsbetriebes gerecht werden zu können. Diese Veränderung ging einher mit einer Zuständigkeitserweiterung, die mittlerweile den gesamten Regierungsbezirk Koblenz umfaßt.
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Die Beratungskräfte wurden ins Versuchswesen integriert, mit der Aufgabe und Ziel-setzung, all die Probleme, die den Praktikern auf dem Herzen liegen, umgehend im Versuchsbetrieb einzubringen. Hierbei war eine Spezialisierung auf jeweils bestimmte Sachgebiete erforderlich. Gleichzeitig erweiterten sich auch die Fragestellungen insbesondere im Bereich Steinobst, Pflanzenschutz aber auch im ökologischen Obstbau.
Im Zuge dessen wurden auch die Aufgabenschwerpunkte im Versuchswesen in Rheinland-Pfalz verteilt. Das obstbauliche Versuchswesen in Rheinland-Pfalz bildet nunmehr eine Einheit an den drei Standorten Neustadt, Oppenheim und Ahrweiler. Ahrweiler erhielt dabei Schwerpunkte in den Bereichen Kernobst, geschütztem Süßkirschenanbau und ökologischem Obstbau. Schließlich ergaben sich auch Veränderungen bei den Versuchsflächen. Obstbaulich wertlose Parzellen wurden abgegeben, neue angepachtet. (Holzweiler, Anlagen in Koblenz durch den Obstbauring Koblenz).
Diese Veränderungen in den vergangenen Jahren stießen nicht immer auf einhellige Zustimmung. Entscheidend ist aber, daß wir durch die Vielzahl eigener Versuche Informationen gewinnen, diese z.T. europaweit austauschen, wodurch jeder Kollege in die Lage versetzt wird, zu jeder Zeit auf aktuelle Fragen von Seiten der Praxis konkrete, umsetzbare Lösungsvorschläge und Entscheidungshilfen anbieten zu können.- G. Baab -