![]() | ![]() | ![]() |
![]() | ![]() | ![]() |
Milch und Milchprodukte in der Kinderernährung | |||||||||
Stand: 06/30/2017 | |||||||||
In den Kühlregalen der Supermärkte findet sich eine eindrucksvolle Vielfalt an Milchprodukten. Neben Trinkmilch und Milchmischgetränken gibt es Sauermilchprodukte wie Dickmilch und Joghurt in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, Frischkäseerzeugnisse, Käse und vieles mehr. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und dennoch, ein Teil der Kinder und Jugendlichen verzehrt weniger Milch und Milchprodukte als empfohlen. Milcherzeugnisse zählen jedoch zu den bedeutenden Kalziumlieferanten und gerade in der Wachstumsphase ist auf eine ausreichende Aufnahme von Kalzium zu achten. Eine gute Kalziumversorgung im Kindes- und Jugendalter ist neben viel Bewegung das Fundament für einen stabilen Knochenbau im Erwachsenenalter. Eine ungenügende Kalziumzufuhr in jungen Jahren hingegen begünstigt die Entstehung von Osteoporose im Alter. Wie viel Milch sollten Kinder trinken? Wie kann es gelingen, die Empfehlungen umzusetzen? Was macht die Milch gesund? Ein Glas Milch (200 ml) enthält 240 mg Kalzium. Damit erreichen Zehnjährige bereits ein Viertel der täglich empfohlenen Zufuhr an Kalzium und Jugendliche ein Fünftel der täglich empfohlenen Menge. Doch die Produkte liefern neben Kalzium noch weitere Nährstoffe, zum Beispiel Magnesium und Phosphor, die Spurenelemente Zink und Jod sowie Vitamine der B-Gruppe, allen voran Vitamin B2. Darüber hinaus kann das enthaltene Milcheiweiß als tierisches Eiweiß besonders gut in körpereigenes Eiweiß umgebaut werden und dient als wichtiger Baustoff für Muskeln und Organe während des Wachstums. Milchzucker (auch Laktose genannt) gibt der Milch den süßen Geschmack. Er fördert die Resorption verschiedener Nährstoffe aus dem Darm und unterstützt die Verdauung. Das Milchfett ist leicht verdaulich. Es ist Geschmacksträger und Träger der fettlöslichen Vitamine der Milch. Der Fettgehalt beeinflusst den Kaloriengehalt von Milchprodukten und Käse. Deshalb werden heute vorzugsweise die fettärmeren Varianten wie Milch, Dickmilch und Joghurt mit 1,5 % Fett, Speisequark bis zu 20 % Fett i. Tr. und Käse bis zu 50 % Fett i. Tr. empfohlen. Buttermilch und Molke zählen zu den fettarmen Produkten. Die Entscheidung, ob Frischmilch oder H-Milch verwendet wird, ist zum einen Geschmackssache und zum anderen eine Frage der Lagerhaltung. Frischmilch muss im Kühlschrank aufbewahrt werden, während H-Milch ungekühlt über mehrere Wochen bevorratet werden kann. Der Nährstoffgehalt ist bei den beiden Milchsorten in etwa gleich. Milch ist kein Getränk zum Durstlöschen, sondern zählt wegen ihres Gehalts an Eiweiß, Fett und Zucker zu den energiehaltigen Lebensmitteln. Wie viel Milch darf es sein? Eine gute Orientierung bietet die BZfE-Ernährungspyramide.
Von Seiten des Forschungsdepartement Kinderernährung (FKE) werden folgende Orientierungswerte (2019) für altersgemäße Verzehrsmengen von Milch und Milchprodukten angegeben:
Mit solchen drei Portionen wird bereits gut die Hälfte der Empfehlung für die Kalziumzufuhr von Kindern bzw. Jugendlichen erreicht. Die weiteren im Laufe des Tages verzehrten Lebensmittel decken den restlichen Bedarf. Im Ernährungsbericht 2016 wird darauf hingewiesen, dass es empfehlenswert sei, täglich eine Portion in Form von Joghurt zu verzehren. Hintergrund hierfür sind Hinweise, dass Joghurtverzehr das Risiko an Diabetes Typ II zu erkranken reduzieren kann. Die Empfehlung orientiert sich an unseren üblichen Verzehrsgewohnheiten. Insbesondere unter Aspekten der Nachhaltigkeit sollten diese Mengen auch nicht wesentlich überschritten werden. Bei Kindern und Jugendlichen, die keine Milchprodukte essen dürfen oder nur geringe Mengen verzehren, muss ein besonderes Augenmerk auf die ausreichende Kalziumzufuhr über andere Lebensmittel gerichtet werden (Information: Kalzium - der Stoff, aus dem Knochen gemacht sind) Sind Kindermilchprodukte notwendig? Eigens für Kinder werden Milchprodukte häufig in bunten Bechern, mit lustigen Bildern, mit Sammelpunkten oder einem Gewinnspiel angeboten. So sollen Kinder besonders angesprochen und direkt zum Kauf animiert werden. Diese so genannten Kindermilchprodukte enthalten oft viel Fett und/ oder Zucker. Auch wenn den Eltern oft ein Mehrwert durch Zusatz von Kalzium und Vitaminen suggeriert wird, bringt dies keinen größeren Nutzen. Im Gegenteil: So mancher Kinderjoghurt oder Kinder(frucht)quark zählt je nach Zuckergehalt eher zu den Süßigkeiten als zu den Milchprodukten. Deshalb sollte man bei Fruchtjoghurt und Fruchtquark den Zuckergehalt im Blick haben. Hier gibt es oft große Unterschiede. Gegebenenfalls kann fertiger Fruchtjoghurt mit Naturjoghurt gemischt werden, um den Zuckergehalt zu „verdünnen“. Alternativ mischt man Naturjoghurt mit klein geschnittenem Obst und süßt nur bei Bedarf. Speziell für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren wird die so genannte Kindermilch angeboten. Glaubt man den Aussagen der Hersteller, so ist sie durch den Zusatz von Mineralstoffen und Vitaminen sowie durch einen verringerten Eiweißgehalt für Kleinkinder besser geeignet als Kuhmilch. Kindermilch ist jedoch nach Aussage von Experten nicht notwendig. Ein Mehrwert für die Deckung des Nährstoffbedarfes von Kleinkindern ist nicht nachgewiesen. Orientiert man sich an den oben genannten Milchmengen, dann ist eine Überversorgung an Eiweiß mit Kuhmilch nicht zu befürchten. Mit ca. 300 ml Milchprodukten sind die Kleinen gut mit Kalzium und anderen Nährstoffen aus der Milch versorgt. Bestimmte zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe in Kindermilchen führen möglicherweise zu einer erhöhten Zufuhr. Hingegen sind die für Milch typischen Nährstoffe wie zum Beispiel Kalzium sogar in geringeren Mengen enthalten. Hinzu kommt, dass die Kinder durch teilweise aromatisierte Kindermilchen den natürlichen Geschmack der puren Milch nicht kennen (lernen). Ein möglicher Zusatz von Zuckerarten in der Kindermilch prägt in jungen Jahren die Vorliebe für einen süßen Geschmack. „3 Portionen Milch“ leicht gemacht Wie kann man Kinder motivieren, Milch und Milchprodukte zu verzehren, wenn das einfache Glas Milch nicht beliebt ist? Folgende Tipps können helfen: Quellen und weitere Informationen Informationen zum EU-Schulprogramm in Rheinland-Pfalz für Kitas und Schulen hier, im Internet unter mkuem.rlp.de (Zugriff 17.10.2023) |
![]() | ![]() |
![]() | ![]() | ||||||||||||
|