Gründüngung im Weinbau einplanen

Mischungen von Saatgemengen für mehrjährige Begrünungen (Wolff- und RummelmisDie Reifeverfrühung der letzten Jahre und die damit verbundene frühe Fäulnisgefahr macht es erforderlich,
dass die Wüchsigkeit der Reben rechtzeitig gedrosselt wird. Deshalb sind ab Mitte des Monats alle Boden-
bearbeitungsmaßnahmen zu unterlassen. Idealerweise sind die Weinberge möglichst bald mit einer Herbst/Winter-Begrünung zu versehen. Dies geschieht i. d. R. durch Einsaat einer Gründüngung. Eine spätere Saatbettbereitung sollte nur noch ganz flach erfolgen, die Gassen sind danach bald einzusäen. Aber auch ein gut gewachsener Bestand der natürlichen Standortflora kann die Vorzüge und Aufgaben einer eingesäten Gründüngung erfüllen.

Ansaat von Herbst/Winter-Begrünungen
Weinberge mit starkem Wuchs (dunkelgrünes Laub, Nitratkonzentrationen in Blattstielen über 400 mg/L)
sollten mit vorwiegend N-zehrenden Pflanzen wie Ölrettich, Raps, Rübsen, Senf, Wintergetreide und einjäh-
rigem Weidelgras sowie Futtermalven eingesät werden. Bei baldiger Aussaat sind auch noch Phacelia, Buchweizen und Sonnenblumen geeignet.
In weniger wüchsigen Anlagen können Leguminosen zum Einsatz kommen. Bis Anfang August können Sommerwicken, Futtererbsen, Ackerbohnen und Lupinen noch einen befriedigenden Aufwuchs liefern. Auch bodenfrüchtiger Klee (Erdklee), persischer Klee, Alexandrinerklee und Inkarnatklee wären zum frühen Zeitpunkt denkbar. Für spätere Einsaaten bis Ende August sind Winterwicken, Pannonische Wicke, Wintererbsen und Winterackerbohnen erfolgversprechender.

Bei allen Begrünungen sind in der Regel Mischungen günstiger zu beurteilen als Reinsaaten. Da die Begrünungen meist bis zum nächsten Frühjahr stehen, sollte zumindest ein Teil des Einsaatgemenges aus frostfesten Pflanzen bestehen. Geeignete Mischungen sind unten zu entnehmen. Für das Selbstmischen empfiehlt sich die Benutzung des Begrünungsrechners (Excel-Anwendung).chung, Kleegrasgemenge) sind bis Mitte August auszubringen (siehe Merkblatt zur Dauerbegrünung)

Bei anhaltend feucht-warmem Wetter ist einzuplanen, dass höher gewachsene Bestände nieder gehalten werden müssen. Um den Pflanzenbewuchs nicht zu stark zu stören, ist ein Umwalzen zielführender als das Einkürzen (Mulchen). Das Walzen sollte mit einer Rauhwalze erfolgen, ein Durchdrücken der Halme ist dabei zu vermeiden.
Wo vor der Traubenlese geschnitten (gemulcht) werden muss, ist darauf zu achten, dass die Schnitthöhe nicht unter 10 bis 15 cm liegt. Das Schnittgut sollte nicht zu stark zerkleinert und möglichst breitflächig abgelegt werden.



Gemenge für die Herbst- und Wintergründüngung in Jungfeldern und Ertragsanlagen

Kreuzblütler-Malven-Gemenge
Einsaat im Spätsommer - Herbst, für alle Böden, geringe Fahrfestigkeit, teilweise überwinternd, N-Fangpflanzen, besonders für Junganlagen, Saatgutkosten gering.




Wick-Roggen-Gemenge
Einsaat im Spätsommer - Herbst, für alle Böden, mittlere Fahrfestigkeit, überwintert, kann zur Einleitung einer natürlichen Dauerbegrünung genutzt werden, Saatgutkosten hoch.




„Fahrtaugliches“ Gemenge
Einsaat im Spätsommer - Herbst, alle Böden, hohe Fahrfestigkeit, Gras überwintert, N-Fangpflanzen, Saatgutkosten mittel. Statt Einjährigem Weidelgras kann Winterroggen (120 kg/ha) eingesetzt werden.



Siehe auch:
Pflanzen für die Weinbergsbegrünung
Gründüngungsrechner

1207_Merkblatt-Gruenduengung-cd.pdf

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