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©Dr. Köhler
Feigenblattsauger oder Feigenblattfloh
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Tipp des Monats
Feigenblattsauger. Dieses kleine Insekt ist nicht mit den echten, blutsaugenden Flöhen verwandt. Es stammt, wie die Feige auch, aus dem Mittelmeerraum. Von dort aus verbreitete es sich zusammen mit seiner Wirtspflanze durch Handel in ganz Mitteleuropa, sogar bis auf die britischen Inseln. Im späten Frühjahr, vor allem wenn es schon warme Wochen gab, bemerken viele Leute weiße körnige Sprenkel auf den Blättern der Feigen, es sieht aus wie „gezuckert“. Auf der Blattunterseite sitzen entlang der Blattadern feste, unbewegliche Näpfchen, die an grüne Schildläuse erinnern. Es sind jedoch die Larvenstadien der Feigenblattsauger, Psylla Homotoma ficus. Sie schlüpfen im zeitigen Frühjahr aus Eiern, die an Knospen und Rinde der Feige überwintert haben. Bis Ende März/Anfang April verstecken sich die kleinen Larven noch unter Knospenschuppen, ab Mitte/Ende April kommt das gefräßige dritte Larvenstadium zum Vorschein. Sie saugen an den Blättern und Blattadern, scheiden Honigtau aus und schützen sich unter einer weißen Wachsschicht. Die weißen Körnchen sind ihre Ausscheidungen. Ab Juli haben sie sich zu erwachsenen Tieren, den kleinen beweglichen „Flöhen“ mit Flügeln umgewandelt. Diese wechseln im Sommer die Wirtspflanze und leben auf Eichen, Kastanien, Weißdorn und verschiedenen Koniferen. An den Feigen entsteht dann kein weiterer Schaden! Es gibt pro Jahr nur eine Generation. Die Saugtätigkeit wird von den Feigen meist ohne größere Schäden verkraftet, auch die Entwicklung der Früchte verläuft ganz normal, und bis zur Ernte sind die Tiere längst verschwunden. Optisch stört ein starker Befall oft sehr, und die Honigtauausscheidungen können von Rußpilzen besiedelt werden, was die Pflanze schwächt. Abhilfe schafft ganz einfach der Gartenschlauch. Mit einem scharfen Wasserstrahl können die Tiere von den Blattunterseiten abgespritzt werden, und der klebrige Honigtau löst sich leicht in Wasser. Da es kein zugelassenes Behandlungsmittel gibt, kann im Garten nur auf die Ankunft der natürlichen Gegenspieler gewartet werden. Marienkäfer, Vögel und kleine räuberische Wanzen sind ihre häufigsten Freßfeinde. Im Herbst kommen die erwachsenen Blattflöhe zurück auf die Feigen, um ihre Eier zur Überwinterung abzulegen. Jetzt ist es wichtig, nach dem Blattfall die Zweige zu untersuchen, ob sich dort leuchtend gelbe Eigelege finden. Diese können dann mit Wasser und einer Bürste entfernt werden. An Zierpflanzen und anderen Obstgehölzen werden die Wintereier vieler Schädlinge durch Austriebsspritzungen mit ölhaltigen Mittel bekämpft, diese Mittel sind jedoch für Feigen leider nicht zugelassen. Larven von Homotoma ficus (©DLR)Adulte Tiere (©Annette Engels)
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