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Magnesium- und Kalkdüngung | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bernd Ziegler, DLR-Rheinpfalz Neustadt a.d.W. Die meisten deutschen Weinbergsböden enthalten nur wenig Magnesium. Darum ist, wie auch mehrere Auswertungen von Bodenanalysen belegen, in 70 bis 80 % eine Magnesiumdüngung notwendig. Calcium findet sich dagegen schon häufiger im Ausganggestein. So haben Löß-, Kalk- und Keuperverwitterungsböden keinen Kalkbedarf. Andererseits sind Böden aus Buntsandstein, Schwemmsanden, Granit Grauwacke und Tonschiefer versauerungsgefährdet und erfordern eine regelmäßige Kalkung. Eine chemische Bodenuntersuchung gibt hierüber am zuverlässigsten Aufschluss. Befinden sich die Gehalte im angestrebten Bereich (Versorgungsstufe C) ist eine einfache Erhaltungsgabe sinnvoll. Werden die Werte unterschritten, sind die Gaben bis zum Doppelten zu erhöhen. Abgesehen von stark auswaschungsgefährdeten Böden können Magnesium und Kalk im 3-Jahres-Rhythmus gedüngt werden.
Auswahl der Magnesium-Düngemittel * Wo der Boden genügend Kalk enthält, ist der Einsatz von Kieserit sinnvoll. Das Magnesium ist zwar in diesem sulfathaltigen Dünger etwas teurer als in Magnesiumkalken, doch es macht keinen Sinn kalkhaltige Böden mit noch mehr Calcium zu versorgen. Eine Erhaltungsgabe für 3 Jahre umfasst 3 bis 4 dt/ha Kieserit. * Auf allen versauerten oder versauerungsgefährdeten Böden empfiehlt es sich das Magnesium mit magnesiumhaltigen Kalken auszubringen. Nach dem dt. Düngemittelrecht muss in Produkten, die als Magnesiumkalk ausgewiesen sind, mindestens 15 % der entsprechenden Mg-Form enthalten sein. * Nur in den seltenen Fällen, wo die Böden nicht mit Kali überversorgt sind und kein Kalkbedarf besteht, ist eine Ausbringung von Kalimagnesia zu vertreten. * Überall dort, wo stärkere Magnesiummangelerscheinungen (bes. in jungen Anlagen) und Stiellähme auftreten, sollte eine mehrmalige Blattdüngung mit Bittersalz oder anderen magnesiumhaltigen Präparaten eingeplant werden. Auswahl der Kalkdünger * Leichte Böden sollten ausschließlich mit langsamer verfügbaren Kalkformen gedüngt werden. Hierzu zählen die kohlensauren Kalke (=Kalkmergel), Algenkalk, Hüttenkalk und Carbokalk. Grob gemahlene Mergel sind zwar nicht so rasch verfügbar, dafür haben sie eine anhaltendere Wirkung. * Mittelschwere und schwere Böden können mit allen Kalkformen gedüngt werden. Es gilt zu beachten, dass der rasch verfügbare Branntkalk nahezu die doppelte Calciummenge enthält wie der kohlensaure Kalk. Hier ist dann die auszubringende Düngermenge auch nur halb so groß. * Für eine Erhaltungskalkung für 3 Jahre ist mit 20 bis 30 dt/ha kohlensaurem Kalk (Kalkmergel) oder 10 bis 15 dt/ha Branntkalk zu rechnen. * Bei der Bemessung von Kalken ist zu beachten, dass Magnesium eine um ca. 1/5 höhere basische Wirkung hat als Calcium. * Wird während der Vegetationszeit gedüngt, sollte, um Verbrennungen am Laub zu vermeiden, kohlensaurer Kalk dem Branntkalk vorgezogen werden. Kalke und Magnesiumdünger
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