Müllerrebe (Schwarzriesling)


Merkmale:
Triebspitze weißwollig, auffallend dichtfilzig, wie mit Mehl bestäubt;
Blatt mittelgroß, 5-lappig, sehr rau und blasig, unterseits dichtwollig behaart, Nerven beborstet, Rand gesägt;
Traube mittelgroß, dichtbeerig;
Beeren klein bis mittel, rund bis oval, schwarzblau.

Eigenschaften:
mittlere Lageansprüche,
kräftiger, etwas sperriger Wuchs, gute Holzreife und gute Winterfrostfestigkeit,
hohe Botrytisneigung infolge Dichtbeerigkeit,
Ertrag mittelhoch, Qualität unter Spätburgunder liegend.

Wein:
fruchtig, ohne die Tiefe des Spätburgunders, auch als Weißwein geeignet, Spezialität Württembergs.

Verbreitung:
bestockte Rebfläche in Deutschland 2517 ha.

Synoyme:
-

Klonbezeichnung:
We 10, We 36, We 37, We 108, We 163, We 177, We 266, We 271, We 273, We 292




Klon: We 10, We 36, We 37, We 108, We 163, We 177, We 266, We 271, We 273, We 292

Züchter:
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg

Anschrift:
Traubenplatz 5, 74189 Weinsberg, Tel.: 07134/504188, Fax: 07134/504189,
mailto:rebenzuechtung@lvwo.bwl.de,

Selektionsziele:
Steigerung der Botrytisfestigkeit durch etwas lockerere Trauben, aufrechteres Wuchsverhalten

Selektionsdauer:
seit 1910 (privat), ab 1955 LVWO Weinsberg; Eintragung beim Bundessortenamt 1968

Ausgangsklonzahl:
40

Sanitärer Status:
Virustest 1994 (WBI Freiburg)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
6,10 (Klone insgesamt)

Leistungsdaten:
Mittel aus:
3 Standorten bzw. 17 Ernten
1971-1998
2 Standorten bzw. 23 Ernten
1976-1998
1997-2003
Klon:
We 10
We 36
We 37
We 266
We 273
We 292
We 108
We 271
We 292
Mostgewicht (°Oe)
78,9
78,9
78,7
80,7
80,4
79,7
81,1
78,0
79,7
Ertrag (kg/a)
113,1
113,2
108,4
124,1
135,7
138,2
117,8
136,7
101,3
Säure (g/l)
11,9
10,7
11,8
11,6
11,0
12,2
7,8
6,9
7,0
Standort:
Weinsberg Schemelsberg; SW-Hang; Keuperverwitterungsboden;
Unterlage 5 BB.

Besondere Eigenschaften:
Der Klon We 10 hat bei durchschnittlicher Qualitätsleistung einen etwas schwächeren Wuchs und einen etwas überdurchschnittlichen Botytisbefall. We 36 – bringt auf allen Standorten durchschnittliche Qualitäten und hat eine geringere Mostsäure. We 108 – zeigt einen etwas schwächeren Wuchs und eignet sich nicht für trockene Standorte; der Wein ist von durchschnittlicher Qualität. We 163 – neigt zur Aufspaltung in “Grünlauber”. We 266 - gilt weinbaulich und önologisch als ein Qualitätsklon. We 271 – verfügt über den einheitlichsten Wuchs; der Wein hat mittlere bis gute Qualität. We 273 - neigt zur Aufspaltung in “Grünlauber”, ein Qualitätsklon mit niedrigerer Mostsäure, der Wein besitzt mittlere bis gute Qualität.
Die Klone We 37, We 273 und We 292 zeigen eine etwas geringere Botrytisanfälligkeit. Erhaltungszüchterisch bearbeitet werden hauptsächlich die Klone We 108, We 266, We 271, We 273 und We 292.

Anpflanzungsempfehlung:
aufgrund des nicht zu starken Wuchses wird im allgemeinen die Unterlage 5 BB empfohlen.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
-

Literatur:
- Hill, B.; 1986: 60 Jahre Staatliche Rebenzüchtung und Rebenveredlung in Lauffen a.N. Rebe und Wein 39, 398-403.
- Bleyer, K.; 2002: Schwarzriesling-Klone im Vergleich, Rebe und Wein (5), 24-31.
- LVWO-Homepage: Veröffentlichungen, Rebsorten/Züchtung.
- LVWO-Klonenbroschüre, Mai 2002.


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