Strahlungsfrost

Kühlt sich die Luft in klaren und langen Nächten durch die langwellige Ausstrahlung des Erdbodens (Schwarzkörperstrahlung!) bis unter den Gefrierpunkt ab, bezeichnet man dies als Strahlungsfrost. Durch Faktoren wie lange Nächte, geringe Wärmekapazität des Untergrundes, trockene Luft und wenig Wind (also wenig turbulente Durchmischung der Luft) wird die Bildung von Frost durch Ausstrahlung noch weiter begünstigt. Da zumindest die letzten drei Bedingungen auch über den großen Wüstengebieten der Erde regelmäßig gegeben sind, treten Strahlungsfröste sogar in der Zentralsahara, wo tagsüber eine extreme Hitze bis über 40 Grad herrscht, durchaus auf. In Deutschland kann man im Hochwinter schon bei kurzzeitigem Aufklaren auch bei recht feuchter Luft rasch Strahlungsfröste beobachten. Dagegen müssen in den Übergangsjahreszeiten meist mehrere der obigen Bedingungen gleichzeitig erfüllt sein. Ist dies der Fall muss man mit den in der Landwirtschaft gefürchteten Spät- oder Frühfrösten rechnen.