Maulwurfsgrille


Wissenschaftl. Bezeichnung:
Gryllotalpa gryllotalpa
© DLR

Art:
Schädlinge

Allgemeine Bedeutung:
Die Maulwurfsgrille, auch Werre, Erdwolf oder Erdkrebs genannt, gehört u.a. zusammen mit den Heuschrecken zur Gruppe der Geradflügler.
Die Maulwurfsgrille erhielt ihren Namen zum einen durch ihre schaufelartigen Grabbeine und ihre unterirdische, versteckte Lebensweise (somit ähnlich dem Maulwurf) und durch die Laute, welche die geschlechtsreifen Tiere, insbesondere die Männchen im Frühjahr von sich geben (ähnlich der Grillen).
In Deutschland treten Sie insbesondere im Südwesten schädigend auf, wogegen sie im Norden kaum bekannt sind. Fangquoten von über 7 000 Tieren auf einer Fläche von 600 m² (Parkrasen) sind beschrieben; die Schäden können entsprechend sein.

Schadbild:
Vor allem im Frühjahr ist ein deutlicher Fraß an zarten Wurzeln, Knollen und anderen unterirdischen Pflanzenteilen vorzufinden, besonders an jüngeren Pflanzen. Maulwurfsgrillen fressen aber auch Insekten und Würmer, was ihnen neben der Bedeutung des Schädlings auch eine Nützlingsrolle zukommen lässt - der Schaden überwiegt jedoch in der Regel.
Neben der Fraßschädigung erfolgt der Schaden durch die wühlende Tätigkeit der Tiere; in Nestnähe sind die Schäden besonders groß.

Biologie:
Die Maulwurfsgrille, ist eine der größten europäischen Grillen. Verbreitet ist sie vor allem in Europa, Nordafrika und Westasien.
Dieses Insekt, dessen kontinuierliches Vorkommen seit über 35 Millionen Jahren durch Befunde belegt werden, ist braun, mißt bis 5 cm Länge und das ausgewachsene Tier besitzt 2 Paar kurze gelbe Flügel, wovon der hintere in zwei spitzen Fortsätzen endet, die über den Hinterleib hinausragen. Die Grille besitzt auffallende, viergliedrige Vorderfüße, die ihm als Grabschaufeln dienen, ebenfalls auffällig ist das fein behaarte, robuste Halsschild.

Die Maulwurfsgrille, deren Lebensraum sowohl über als auch unter der Erde liegt, kann ebenfalls schwimmen und tauchen und ist – wenn auch nur bedingt – flugfähig. Das Springvermögen der Grillen besitzt sie allerdings nicht.
Unterirdisch gräbt sie mit ihren Grabschaufeln lange Gänge aus, die waagrecht unter der Narbe liegen. In Nestnähe sind die tiefer liegenden Gänge spiralförmig angelegt, diese sind mit den oberen Gängen durch senkrechte Gänge verbunden.
Zur Paarungszeit (April bis Mai) finden sich die Insekten oberirdisch, indem das Männchen durch schrilles Zirpen das Weibchen anlockt, die Begattung selbst erfolgt jedoch unterirdisch.
Ist die Befruchtung erfolgt, so baut das Weibchen an einem von der Sonne stark beschienenen Platz ihr Nest in etwa 30 cm Tiefe. In den Monaten Mai, Juni und Juli baut es mehrere Nester, verfestigt sie und legt pro Nest zwischen 200 und 300 gelblichen, 2-3 mm große Eier ab.
Die Entwicklung der Tiere erfolgt über Eier, mehrere (5-6) ungeflügelte Larvenstadien zum geflügelten Vollinsekt.
Nach einigen Wochen schlüpfen die Larven, welche in diesem Stadium noch keine Flügel ausgebildet haben. Im zweiten Stadium häuten sie sich und verlassen kurz darauf das Nest, um bereits mit dem Fraß an Pflanzen zu beginnen. Die gesamte Entwicklung der Larven dauert eineinhalb bis zwei Jahre, die erste Überwinterung verbringen die Larven, die nun das dritte Larvenstadium erreicht haben im Boden vergraben.
Insgesamt brauchen die Larven 24-30 Monate für ihre Entwicklung, in der sie sich 10 mal häuten, bis sie das Larvenstadium abgeschlossen haben und als Maulwurfsgrille entwickelt sind. Die Lebensdauer der Maulwurfsgrille beträgt etwa ein Jahr.
Vorkommen: Die Maulwurfsgrille ist vor allem in Kleingärten anzutreffen, da hier die Böden meist locker sind, was für ihre unterirdische Lebensweise von großem Vorteil ist.

Bekämpfung:
Es gibt eine Reihe von Bekämpfungsmöglichkeiten:
  • Im Kleingarten können zur Paarungszeit der Maulwurfsgrille Gläser oder Dosen (mindestens 10 cm tief!) ebenerdig eingegraben werden, in welche die Tiere nachts hineinfallen. Über sternförmig um die Fallen ausgelegte Bretter (Barriere!) lassen sich die Tiere geschickt zu den Fallen leiten. Die Fallen sollten jedoch regelmäßig kontrolliert werden, um gefangene Laufkäfer oder andere nützliche Insekten wieder in die Freiheit zu entlassen.
  • Eine weitere effektive Möglichkeit ist, ab Ende Mai die Nester auszugraben, diese können ertastet werden, indem man mit den Fingern den oberen waagrechten Gängen bis zur Absenkung zu den Nestern folgt.
  • Natürliche Feinde, z.B. Maulwurf, Krähe, Star, Amsel und Dachs sollten - sofern möglich - gefördert werden.
  • Der Einsatz von SC-Nematoden (Steinernema carpocapsae) ist möglich. Diese Fadenwürmer (Nematoden) werden von verschiedenen Nützlingsfirmen angeboten. Der Packungsinhalt wird nach Gebrauchsanleitung in Wasser aufgerührt und mit einer Gießkanne ausgebracht. Wichtig für einen erfolgreichen Einsatz sind Bodentemperaturen von ca. 12 ° C. Im Freiland daher i. d. R. erst ab Mai einsetzbar.
http://www.pflanzenschutz-hausgarten.de/

Beratung:
Gartenakademie

Bilder:

Wissenschaftl. Bezeichnung:
Gryllotalpa gryllotalpa
© DLR

Art:
Schädlinge

Allgemeine Bedeutung:
Die Maulwurfsgrille, auch Werre, Erdwolf oder Erdkrebs genannt, gehört u.a. zusammen mit den Heuschrecken zur Gruppe der Geradflügler.
Die Maulwurfsgrille erhielt ihren Namen zum einen durch ihre schaufelartigen Grabbeine und ihre unterirdische, versteckte Lebensweise (somit ähnlich dem Maulwurf) und durch die Laute, welche die geschlechtsreifen Tiere, insbesondere die Männchen im Frühjahr von sich geben (ähnlich der Grillen).
In Deutschland treten Sie insbesondere im Südwesten schädigend auf, wogegen sie im Norden kaum bekannt sind. Fangquoten von über 7 000 Tieren auf einer Fläche von 600 m² (Parkrasen) sind beschrieben; die Schäden können entsprechend sein.

Schadbild:
Vor allem im Frühjahr ist ein deutlicher Fraß an zarten Wurzeln, Knollen und anderen unterirdischen Pflanzenteilen vorzufinden, besonders an jüngeren Pflanzen. Maulwurfsgrillen fressen aber auch Insekten und Würmer, was ihnen neben der Bedeutung des Schädlings auch eine Nützlingsrolle zukommen lässt - der Schaden überwiegt jedoch in der Regel.
Neben der Fraßschädigung erfolgt der Schaden durch die wühlende Tätigkeit der Tiere; in Nestnähe sind die Schäden besonders groß.

Biologie:
Die Maulwurfsgrille, ist eine der größten europäischen Grillen. Verbreitet ist sie vor allem in Europa, Nordafrika und Westasien.
Dieses Insekt, dessen kontinuierliches Vorkommen seit über 35 Millionen Jahren durch Befunde belegt werden, ist braun, mißt bis 5 cm Länge und das ausgewachsene Tier besitzt 2 Paar kurze gelbe Flügel, wovon der hintere in zwei spitzen Fortsätzen endet, die über den Hinterleib hinausragen. Die Grille besitzt auffallende, viergliedrige Vorderfüße, die ihm als Grabschaufeln dienen, ebenfalls auffällig ist das fein behaarte, robuste Halsschild.

Die Maulwurfsgrille, deren Lebensraum sowohl über als auch unter der Erde liegt, kann ebenfalls schwimmen und tauchen und ist – wenn auch nur bedingt – flugfähig. Das Springvermögen der Grillen besitzt sie allerdings nicht.
Unterirdisch gräbt sie mit ihren Grabschaufeln lange Gänge aus, die waagrecht unter der Narbe liegen. In Nestnähe sind die tiefer liegenden Gänge spiralförmig angelegt, diese sind mit den oberen Gängen durch senkrechte Gänge verbunden.
Zur Paarungszeit (April bis Mai) finden sich die Insekten oberirdisch, indem das Männchen durch schrilles Zirpen das Weibchen anlockt, die Begattung selbst erfolgt jedoch unterirdisch.
Ist die Befruchtung erfolgt, so baut das Weibchen an einem von der Sonne stark beschienenen Platz ihr Nest in etwa 30 cm Tiefe. In den Monaten Mai, Juni und Juli baut es mehrere Nester, verfestigt sie und legt pro Nest zwischen 200 und 300 gelblichen, 2-3 mm große Eier ab.
Die Entwicklung der Tiere erfolgt über Eier, mehrere (5-6) ungeflügelte Larvenstadien zum geflügelten Vollinsekt.
Nach einigen Wochen schlüpfen die Larven, welche in diesem Stadium noch keine Flügel ausgebildet haben. Im zweiten Stadium häuten sie sich und verlassen kurz darauf das Nest, um bereits mit dem Fraß an Pflanzen zu beginnen. Die gesamte Entwicklung der Larven dauert eineinhalb bis zwei Jahre, die erste Überwinterung verbringen die Larven, die nun das dritte Larvenstadium erreicht haben im Boden vergraben.
Insgesamt brauchen die Larven 24-30 Monate für ihre Entwicklung, in der sie sich 10 mal häuten, bis sie das Larvenstadium abgeschlossen haben und als Maulwurfsgrille entwickelt sind. Die Lebensdauer der Maulwurfsgrille beträgt etwa ein Jahr.
Vorkommen: Die Maulwurfsgrille ist vor allem in Kleingärten anzutreffen, da hier die Böden meist locker sind, was für ihre unterirdische Lebensweise von großem Vorteil ist.

Bekämpfung:
Es gibt eine Reihe von Bekämpfungsmöglichkeiten:
  • Im Kleingarten können zur Paarungszeit der Maulwurfsgrille Gläser oder Dosen (mindestens 10 cm tief!) ebenerdig eingegraben werden, in welche die Tiere nachts hineinfallen. Über sternförmig um die Fallen ausgelegte Bretter (Barriere!) lassen sich die Tiere geschickt zu den Fallen leiten. Die Fallen sollten jedoch regelmäßig kontrolliert werden, um gefangene Laufkäfer oder andere nützliche Insekten wieder in die Freiheit zu entlassen.
  • Eine weitere effektive Möglichkeit ist, ab Ende Mai die Nester auszugraben, diese können ertastet werden, indem man mit den Fingern den oberen waagrechten Gängen bis zur Absenkung zu den Nestern folgt.
  • Natürliche Feinde, z.B. Maulwurf, Krähe, Star, Amsel und Dachs sollten - sofern möglich - gefördert werden.
  • Der Einsatz von SC-Nematoden (Steinernema carpocapsae) ist möglich. Diese Fadenwürmer (Nematoden) werden von verschiedenen Nützlingsfirmen angeboten. Der Packungsinhalt wird nach Gebrauchsanleitung in Wasser aufgerührt und mit einer Gießkanne ausgebracht. Wichtig für einen erfolgreichen Einsatz sind Bodentemperaturen von ca. 12 ° C. Im Freiland daher i. d. R. erst ab Mai einsetzbar.
http://www.pflanzenschutz-hausgarten.de/

Beratung:
Gartenakademie

Bilder:


    www.Gartenakademie.rlp.de