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Tornado |
Kleinräumige, sehr starke Wirbelstürme, die alternativ im deutschsprachigen Raum auch mit Windhose (Tornado über Land), Wasserhose (Tornado über Wasser) oder ganz allgemein Großtrombe bezeichnet werden. Glickman gab 2000 folgende Definition eines Tornados: "Ein Tornado ist eine in extremem Ausmaß rotierende Luftsäule mit Bodenkontakt, die entweder von einer Cumuluswolke herabreicht oder sich unter einer Cumuluswolke befindet und häufig (jedoch nicht immer) als eine trichterförmige Wolke sichtbar wird." Nach dieser Definition ist die Entstehung von Tornados somit an die Existenz von Cumulus- (bzw. Cumulonimbuswolken) gekoppelt. Zu unterscheiden ist hierbei, ob der Tornado In Folge einer hochgradig organisierten Mesozyklone (Superzellentornado) entstanden ist oder nicht. Superzellentornados werden besonders häufig, jedoch keineswegs ausschließlich, im mittleren Westen der USA im Frühsommer beobachtet. Diese Tornados sind ausschließlich eine Folge sehr komplexer meteorologischer Rahmenbedingungen, wie man sie in dieser Ausprägung in nur sehr wenigen Regionen der Erde vorfinden kann. Dabei können Superzellentornados eine lange Lebensdauer aufweisen. Allerdings ist ihre maximale Lebenszeit an die Lebenszeit ihrer Mutterwolke gekoppelt. Im Extremfall erreichen Tornados eine Windgeschwindigkeit von mehr als 500 km/h. Windgeschwindigkeiten in dieser Größenordnung treten in keinem anderen meteorologischen Phänomen auf. Die Bedingungen für die Bildung von Nicht-Superzellen Tornados sind dagegen eine starke Windscherung in den unteren Luftschichten sowie eine rege Konvektionstätigkeit. Unter günstigen Bedingungen kippt die horizontale Scherungsvorticity durch Aufwinde in Vertikalvorticity. Dann kann sich durch das Prinzip der Drehimpulserhaltung ein Tornado ausbilden, der allerdings nicht die Lebensdauer und organisierte Entwicklungsstufe und damit auch nicht die maximale Intensität eines Superzellentornados erreichen kann. Wobei auch kurzlebige Nicht-Superzellentornados Windgeschwindigkeiten um 200 km/h und mehr aufweisen können. Aufgrund der Extremität der Windgeschwindigkeiten von Tornados, die von normalen Windskalen wie der Beaufort-Skala nicht abgedeckt werden, wurden eigens zur Intensitätsklassifikation von Tornados Windskalen definiert. Die wohl bekanntesten stellen die Fujita-Skala und die TORRO-Skala dar, wobei letztere eine höhere Auflösung besitzt. Hinzuzufügen ist noch, dass man in der Meteorologie erst dann von einem Tornado spricht, wenn die rotierende Luftsäule tatsächlich auch Bodenkontakt hatte. In Deutschland werden pro Jahr 10 bis 20 Tornados erfasst. Interessanterweise stimmt die Intensitätsverteilung aller auftretenden Tornadoereignisse dabei im Wesentlichen mit der Intensitätsverteilung der Tornados im mittleren Westen der USA überein. Auf circa 1100 Tornados kommt ein F5-Tornado. Folglich ist in Deutschland lediglich alle 100 bis 200 Jahre mit einem extremen Tornado zu rechnen. Im übrigen tobte der letzte schwere (F4-)Tornado 1968 in Pforzheim. (Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite) |
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