Vollwerternährung: Grundsätze des Konzeptes |
Stand: 08/15/2017 |
| Etwa die Hälfte der Nahrungsmenge soll frisch verzehrt werden, z. B. als Frischkornmüsli, Rohkost, Blattsalat, Nüsse oder Rohmilchprodukte. Die andere Hälfte kann als erhitzte Kost aufgenommen werden. Durch Erhitzen werden gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe beispielsweise bei Hülsenfrüchten zerstört oder Kartoffeln verdaulich. Die Lebensmittelauswahl ist abwechslungsreicher als bei einer reinen Rohkost-Ernährung, und so auch die ausreichende Vitamin- und Mineralstoffversorgung deutlich einfacher. Die Speisen sollen fettarm und nährstoffschonend zubereitet werden. Hoch verarbeitete Lebensmittel wie Stärke, Zucker oder Salz und Nährstoffpräparate gelten als nicht empfehlenswert. Technologien wie Gentechnik oder Bestrahlung werden ablehnend bewertet. Die Bevorzugung frischer Lebensmittel hat nicht nur gesundheitliche Vorzüge. Es wird weniger Primärenergie für die verschiedenen Verfahren der Lebensmittelverarbeitung benötigt und in der Regel sind Grundnahrungsmittel preiswerter. | Kartoffeln werden in der Vollwerternährung gerne in Form von Pellkartoffeln oder anderen fettarmen Zubereitungen verzehrt. Milchprodukte, Fleisch, Eier, Fisch Milch und Milchprodukte spielen in der Vollwert-Ernährung eine bedeutsame Rolle. Geraten wird zu Vorzugsmilch (wenn die Möglichkeit des Einkaufs in der Nähe besteht) und pasteurisierter Milch sowie den daraus hergestellten Produkten wie Joghurt, Dickmilch, Buttermilch oder Käse. Der Verzehr von Fleisch und Eiern wird nicht ausdrücklich empfohlen, aber auch nicht abgelehnt. Ein bis zwei Mahlzeiten pro Woche erscheinen durchaus sinnvoll, um den Bedarf an hochwertigem, gut verdaulichem Protein sowie verschiedenen Vitaminen, hier insbesondere Vitamin B12, Mineralstoffen und Spurenelementen zu decken. Bevorzugt wird Bio-Fleisch und solches aus regionaler Erzeugung. Eine Fischmahlzeit pro Woche deckt den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren (bei Bevorzugung von fettem Seefisch wie Hering, Lachs) und Jod. Im Hinblick auf die Überfischung der Meere soll der Fisch ein MSC-Siegel haben bzw. aus Bio-Aquakultur stammen. Süßungsmittel und Gewürze Die Vollwert-Ernährung lehnt isolierten, d.h. industriell hergestellten Haushaltszucker ab. Zum Süßen wird auf natürliche Zuckerquellen wie Obst, Dicksäfte oder ungeschwefelte Trockenfrüchte hingewiesen. Honig kann in geringen Mengen verwendet werden. Allgemein wird empfohlen, mit Süßungsmitteln sparsam umzugehen und die Reizschwelle der Geschmacksempfindung „süß“ möglichst niedrig zu halten. Zum Würzen sind frische Kräuter am besten geeignet. Gesalzen wird nur sparsam mit jodiertem Meersalz. Vollwert-Ernährung und vollwertige Ernährung Die Ähnlichkeit der Begriffe trägt einerseits zur Verwirrung bei, andererseits zeigt sie auch – im Gegensatz zu den Anfängen der Vollwert-Bewegung – eine gewisse Annäherung. Die Grundsätze der „vollwertigen Ernährung“ sind in den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beschrieben. Dabei steht der Begriff vollwertig für bedarfsgerechtes, gesundheitsförderndes Essen und Trinken. Seit der Neufassung 2024 berücksichtigen die „DGE-Empfehlungen - Gut essen und Trinken“ die Ziele der Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten und die Umsetzung von Aspekten der Nachhaltigkeit gleichermaßen. Vollwert-Ernährung ist immer vollwertig im Sinne von bedarfsgerecht. Sie geht aber in ihrem ganzheitlichen Ansatz (auch heute noch) über die Empfehlungen der DGE hinaus. Quellen und weiterführende Informationen
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