Soziale Veränderungen im Alter

Mit zunehmendem Alter können neben körperlichen Veränderungen auch psychosoziale Aspekte wesentliche Auswirkungen auf die Ernährungsweise und den Ernährungszustand von Senior*innen haben.

Diese sind sehr vielseitig und sollten niemals unterschätzt werden. Aufgrund niedriger Renten und der damit verbundenen Altersarmut kann beispielsweise ein bedarfsgerechter Lebensmitteleinkauf immer schwerer fallen. Auch weiter entfernte Einkaufsmöglichkeiten können insbesondere bei zunehmenden körperlichen Einschränkungen (z.B. Sehprobleme oder Bewegungsunsicherheiten) den Einkauf erschweren. Wenn durch die zunehmende Gebrechlichkeit die eigenständige Versorgung mit Essen und Trinken nicht mehr möglich ist, ist es wichtig, schnell zu handeln und sich Unterstützung durch Angehörige oder soziale Hilfsdienste zu suchen.

Neben der erhöhten Hilfsbedürftigkeit spielen vor allem Einsamkeit und soziale Isolation eine große Rolle bei der Ernährungsversorgung im Alter.

Erhebliche Auswirkungen auf das Ernährungsverhalten von Senior*innen hat oftmals der Verlust der Lebenspartner*innen. So kochen Frauen häufig nach dem Verlust weniger, da ihnen die Motivation fehlt. Im Gegensatz dazu besitzen viele allein lebende Männer nur unzureichende Kochkenntnisse, sodass sie oftmals zu Fertiggerichten, Konserven oder auch nur zu Brotmahlzeiten greifen.

Sowohl diese einseitige Ernährung als auch die zunehmende Vereinsamung haben einen negativen Einfluss auf den Gesundheitsstatus von Senior*innen und können auf Dauer zu einer Mangelernährung führen. Deshalb ist es gerade in diesem Lebensabschnitt besonders wichtig, wieder Freude am Essen und am Kochen zu entwickeln.
Verschiedene Möglichkeiten, die Sie dabei unterstützen können, finden Sie hier.


Quelle:

DGE-Beratungsstandard 1. Auflage 2020, Kapitel 3.5 Ernährung im Alter, Seiten 4-5



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