Pausenverpflegung mit Köpfchen

Ein ausgewogenes Frühstück und eine darauf abgestimmte Pausenverpflegung machen Körper und Geist fit für den Schultag, denn Kinder und Jugendliche brauchen über den Tag verteilt regelmäßige Mahlzeiten. Empfohlen werden fünf Mahlzeiten (3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten) am Tag. Eine regelmäßige Versorgung mit Energie und Nährstoffen sind für die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit entscheidend.
Die Leistungsfähigkeit schwankt in Abhängigkeit der jeweiligen Tageszeit. Das veranschaulicht die nachfolgende Grafik. Es ist eindeutig zu erkennen, dass die abgebildete Tagesleistungskurve ohne Zwischenmahlzeiten deutlich flacher verläuft als die Kurve mit Zwischenmahlzeiten:

Tagesleistungskurve - mit und ohne Zwischenmahlzeiten

© 5 am Tag e.V.

Daher ist es wichtig, in den Pausen etwas zu essen und ausreichend zu trinken. Eine kleine Zwischenmahlzeit am Vormittag verlängert die Leistungsbereitschaft. Es ist eine bessere Konzentration und Lernfähigkeit im Unterricht möglich. Ein Snack am Nachmittag hilft besser über den mittäglichen Tiefpunkt hinweg, so dass die Hausaufgaben leichter fallen und der Körper noch genug Kraftreserven für Freizeitbeschäftigungen schöpfen kann.

Zu fettreich oder süß sollten die Pausensnacks jedoch nicht sein. Sonst ist der Magen nach der Pause zu sehr mit dem Verdauen beschäftigt und die Kinder werden müde und unkonzentriert. Um ein solches Leistungstief zu vermeiden, ist es empfehlenswert, auf leichte, länger sättigende Pausensnacks zu setzen.


Was zeichnet eine gute Pausenverpflegung aus?

Eine vollwertige Zwischenmahlzeit sollte hauptsächlich Lebensmittel aus dem grünen und gelben Bereich der Ernährungspyramide beinhalten und sich aus mindestens zwei verschiedenen Lebensmittelgruppen plus einem Getränk zusammensetzen.

Getränke
Das Trinken kommt in der Schule häufig zu kurz. Während des Unterrichts fehlt manchmal die Zeit und in den Pausen wird es oft vergessen. Kinder brauchen für die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit ausreichend Flüssigkeit, deshalb darf das Getränk bei den Zwischenmahlzeiten nicht fehlen. Je nach Altersgruppe sollen es mindestens 1000 bis 1200 ml pro Tag sein. Geben Sie Ihrem Kind daher mindestens eine 0,5 Liter Getränkeflasche in die Schule mit. Bei sportlichen Aktivitäten oder Hitze kann sich die empfohlene Menge deutlich erhöhen. Ideale Durstlöscher sind Wasser, ungesüßte Tees oder dünn gemischte Fruchtsaftschorlen. Nicht geeignet sind Limonaden, Cola-Getränke, Eistee und andere gezuckerte Getränke. Auch unverdünnter Fruchtsaft enthält zu viel Zucker, um als Durstlöscher zu gelten.

Obst und Gemüse
Frisches Obst und Gemüse liefert Vitamine, Mineralstoffe und gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe. Davon dürfen Sie Ihrem Kind täglich eine reichliche Portion einpacken. Wenn Sie Obst und Rohkost in handliche Sticks und Häppchen schneiden, weckt der frische, bunte Pausensnack sicher auch bei Ihrem Kind den Appetit. Obst und Gemüse in den Pausen knabbern verdrängt sogar häufig die süßen Naschereien.

Brot und Getreideprodukte
Getreideprodukte liefern Energie, die die Kinder für den Schultag brauchen. Vollkornprodukte liefern komplexe Kohlenhydrate und bieten mehr Vitamine, Mineralstoffe und wertvolle Ballaststoffe als Backwaren aus Weißmehl. Deshalb gehören Kuchen und Kekse, Croissants, Laugenbrezeln oder Weißbrot besser nicht in die Frühstücksbox. Probieren Sie mit Ihrem Kind verschiedene Brotsorten aus, um herauszufinden, welche Ihr Kind gerne ißt. Kinder akzeptieren Vollkornbrot ebenso gut wie herkömmliches Mischbrot, wenn es aus fein gemahlenem Vollkornmehl besteht. Mit einem leckeren Belag wird das Pausenbrot zum Genuss.
Auch ungesüßtes Vollkornmüsli mit Milch oder Joghurt und frischem Obst ist eine leckere und vollwertige Zwischenmahlzeit.

Milch und Milchprodukte
Milch, Käse, Joghurt und Quark liefern für das Wachstum wichtiges Calcium und Eiweiß. Eine Portion Milchprodukte kann eine Scheibe Käse auf dem Brot, Milch zum Müsli oder Naturjoghurt mit Obst ergänzt, sein.

Geben Sie Ihrem Kind möglichst keine fertigen Fruchtjoghurts oder sogenannte Kindermilchprodukte mit. Diese Produkte enthalten meist sehr viel Zucker, Aromen und Fett und sind als Süßigkeiten einzustufen.
Brotbox mit Broetchen, Rohkost
Brotbox mit Brot, Kaese, Trauben
Brotbox mit Brotspiessen
Brotbox mit Wraps
Bilder: FZE RLP

Gemeinsam auswählen macht Appetit

Lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden, was es als Pausenverpflegung mitnehmen möchte. Bieten Sie die Wahl zwischen verschiedenen Obst- und Gemüsearten an. Wenn Kinder viele leckere Auswahlmöglichkeiten haben, vermissen sie ungeeignete Speisen wie Süßigkeiten oder fettige Snacks eher weniger.


Das Auge isst mit

Das beste Pausenbrot wird nicht gegessen, wenn es unappetitlich in der Schule ankommt. Für die Aufbewahrung eignen sich am besten einzelne kleine Döschen oder Brotdosen mit Trennwänden, die ein Vermischen und Verrutschen des Inhalts verhindern. Diese Boxen können einfach gereinigt und immer wieder verwendet werden und helfen so, Abfall zu vermeiden.
Der Umwelt zuliebe sollte auf Alufolie, Frischhaltefolie und Einweg-Plastiktüten verzichtet werden.
Brotbox mit Unterteilungen
© FZE RLP
Ideal zum Mitnehmen ist eine Pausenbox mit auslaufsicheren Unterteilungen für verschiedene Snacks. Empfehlenswert sind sogenannte Bentoboxen. Diese sind zwar teurer als einfache Brotboxen, doch die Investition lohnt sich.
Eine Box mit unterschiedlich großen Fächern können Sie beispielsweise so bestücken:
  • kleingeschnittenes Gemüse und Obst, ca. die Hälfte der Brotbox sollte damit befüllt werden
  • ein belegtes Vollkornbrot/Brötchen, Brotspieße, herzhafte Gemüse-Muffins,
  • Linsenbratling, oder z.B. Nudelsalat vom Vortag
  • als Alternative zu Süßem z.B. Müsli, Bananenbrot, Waffeln oder Möhrenmuffins, Studentenfutter aus Nüssen und Trockenfrüchten
  • ein Milchprodukt, z.B. Naturjoghurt, Milchshake, ein Quarkdip zur Rohkost oder Käsewürfel.

Ein spezieller Zwischendeckel sorgt dafür, dass nichts ausläuft oder sich die Snacks aus den verschiedenen Fächern unschön vermischen. Dadurch sieht beim Öffnen der Box alles richtig lecker aus. Für den stilechten Genuss, der auch vielen Kindern wichtig ist, braucht es nun noch Besteck. Dieses können Sie im Deckel der Außenbox verstauen, zum Beispiel eine Gabel für Salate und einen Löffel für den Joghurt.
Eine handelsübliche Pausenbox mit herausnehmbaren Unterteilungen ist die günstigere Alternative. Für Snacks, die Flüssigkeiten enthalten wie Salate oder Joghurt sind diese Boxen allerdings nicht ideal. Hierfür benötigen Sie separate, gut schließende Frischhaltedosen. Speziell für den Sommer gibt es übrigens Lunch- und Brotboxen, in denen Platz für einen kleinen Kühlakku ist. So bleiben die Pausensnacks länger frisch und ansehnlich.


Nachmittagsimbiss

Dieser Zwischenmahlzeit wird häufig nicht die Beachtung geschenkt, die sie verdient. Viele Kinder bringen dafür keine Verpflegung mit. In Ganztagsschulen und in höheren Klassen reicht der Unterricht häufig bis in den Nachmittag hinein. Es ist sinnvoll, attraktive kleine Speisen anzubieten. Cafeterien haben sich bewährt. In Maßen können Gebäck, Kuchen oder Wraps angeboten werden. Obst und Gemüse sichern auch bei dieser Mahlzeit die Versorgung mit Nährstoffen, wie z. B. Vitaminen. Wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen auch am Nachmittag ihren Durst mit zuckerfreien oder -armen Getränken löschen können.


Pausenverpflegung am Schulkiosk

Bei Kindern und Jugendlichen wird der Kioskverkauf oder das Bistro an der Schule immer beliebter. Allerdings sind Dosengetränke und Schokoriegel weit verbreitet, da sie wenig Arbeit machen und gut lagerfähig sind. Die angebotenen Getränke sind vor allem süß und kalorienreich. Frisches Obst und Gemüse ist, ebenso wie Milch und Milchprodukte, rar. Natürlich ist dieses Angebot geprägt durch die Nachfrage der Kinder und Jugendlichen.
Die Verantwortlichen können sich bei der Erstellung des Kiosk-Angebotes am „Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientieren. Empfehlenswert ist es auch, Vorschläge der Schüler/innen mit ins Angebot aufzunehmen.
Informationen hier


Süßigkeiten

Gegen eine geringe Menge Süßigkeiten ist ernährungsphysiologisch nichts einzuwenden. Doch in der Regel wird sie bereits außerhalb der Schule konsumiert.
Daher sollte für die Schule gelten:
  • Keine Süßigkeiten in der Brotbox.
  • Süßigkeiten sind keine geeignete Zwischenmahlzeit, dies gilt auch für sogenannte Kinderlebensmittel.


Fazit

Eine vollwertige Pausenverpflegung muss nicht immer Brot sein. Ganz im Gegenteil! Vollwertiges Essen ist abwechslungsreich und lecker. Die ganze Palette von Nahrungsmitteln hat darin ihren Platz. Abwechslung und genussvolles Essen sind dabei wichtige Faktoren.


Quellen Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V. (Hrsg.):
Weiterführende Informationen


Eveline.Lazik@dlr.rlp.de     www.fze.rlp.de/ernaehrungsberatung