Äpfel kreativ verwerten

Herbstzeit ist Apfelzeit. Je nach Sorte können Äpfel über Wochen bis Monate gelagert werden. Wer jedoch keine optimalen Lagermöglichkeiten zu Hause hat, ist nach reichlicher Ernte auf der Suche nach guten Verwendungsmöglichkeiten, um einem Verderb der Früchte zuvor zu kommen.

Beliebt ist die Herstellung von Kompott. Dazu die gewaschenen Früchte vierteln, das Kerngehäuse und eventuelle Faulstellen entfernen und die Stücke in wenig Wasser 10-15 Minuten garen. Gröbere Stücke lassen sich mit einem Kochlöffel zerteilen, um eine feinere Konsistenz zu erlangen. Je nach Süße der Früchte kann etwas Zucker zugegeben werden. Um längere Zeit Freude an dem Kompott zu haben, kann man es kochend heiß in vorbereitete, saubere Twist off-Gläser füllen und direkt schließen. Im Kühlschrank halten sich die Gläser mehrere Wochen. Alternativ können die Gläser im Wasserbad oder Backofen eingekocht werden. Dann erübrigt sich die Lagerung im Kühlschrank, die Haltbarkeit verlängert sich auf bis zu einem Jahr. Apfelkompott lässt sich auch unkompliziert in bedarfsgerechten Portionen einfrieren, so dass man das ganze Jahr über Freude daran hat.

Apfelkonfitüre kann beispielsweise aus 750 g fein gewürfelten Apfelstücken – nach Belieben mit oder ohne Schale, 250 ml Apfelsaft und 500 g Gelierzucker 2:1 hergestellt werden. Unterschiedliche Apfelsorten und verschiedene Gewürze wie Zimt, Vanille, Kardaomom oder Tonkabohnen bieten geschmackliche Vielfalt.

Auch ohne Entsafter oder Dampfentsafter gelingt die Herstellung von frischem Apfelsaft. Dazu die Früchte waschen, faule Stellen entfernen und in kleine Stücke schneiden. Die Apfelstücke unter Zugabe von Wasser weichkochen. Ein Sieb mit Passiertuch oder Mulltuch auf eine Schüssel legen und die Apfelmasse auf das Tuch geben. Den Saft mit Hilfe eines Kochlöffels ausstreichen, am Ende kann das Tuch ausgewrungen werden, um möglichst viel Saft zu gewinnen. Im Kühlschrank hält sich der Saft einige Tage. Alternativ kann der Saft auf etwa 80 °C erhitzt und in saubere Flaschen oder Gläser mit Twist-off-Deckel abgefüllt werden.

Getrocknete Apfelringe lassen sich nicht nur im Dörrautomat oder Backofen herstellen, sondern auch durch Lufttrocknen in einem warmen, trockenen Raum. Dazu das Kerngehäuse am einfachsten mit einem Apfelausstecher entfernen, die Äpfel mit einem scharfen Messer oder Gemüsehobel in etwa zwei bis drei Millimeter dicke Scheiben schneiden und locker auf einer Schnur oder Stab zum Trocknen aufhängen. Dabei darauf achten, dass die Apfelscheiben nicht aneinander reiben oder kleben. Je nach Raumtemperatur und Dicke der Scheiben dauert das Trocknen bis zu etwa drei Wochen.

Weitere Informationen: Gemüse und Obst haltbarmachen

Und nicht zu guter Letzt: Es gibt praktisch unbegrenzte Möglichkeiten, Äpfel beim Kochen und Backen zu verwenden. Klassisch ist zu Zugabe von Äpfeln bei Rotkohlgemüse oder Sauerkraut. Sehr lecker schmecken Äpfel aber auch als Zutat zu diversen Rohkostsalaten mit Möhren, Roter Bete, Lauch und vielem mehr. Eine Apfelsoße harmoniert mit Gebratenem. Die Rezepte für Apfelkuchen sind mannigfach und reichen vom einfachen Apfelstreuselkuchen bis hin zur feinen Apfelsahnetorte.
Anregungen bietet unsere Rezeptsammlung.

Und nicht zuletzt freuen sich Freunde, Nachbarn oder Kollegen über einen Korb frischer Früchte zum Direktverzehr.


Weitere Informationen
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