Meldepflichtige Schadorganismen



Meldepflichtige Schadorganismen im Maisanbau


Durch den Import von Waren und Pflanzen kommt es zu einem weltweiten „Austausch“ von Lebewesen, die sich an und in diesen Waren befinden. Dies kann unter Umständen für die heimische Landwirtschaft und die Umwelt überlebensbedrohlich werden. Immer dann, wenn Organismen versehentlich oder absichtlich in Territorien verbracht werden, wo sie Wirtspflanzen finden und sich massenhaft vermehren können, weil entsprechende Gegenspieler fehlen. Der Klimawandel befeuert diese Szenarien sprichwörtlich. Denn durch die Erwärmung unserer Region treffen gebietsfremde Organismen nun auf mildere Witterungsbedingungen und können sich ungehindert ausbreiten.

Was könnten uns in Mais für gebietsfremde Arten erwarten?


Die höchste Gefährdung geht derzeit vom oben benannten Japankäfer (Popillia japonica; Gruppe Prioritärer Schädling) aus. Dieser ist auch in Maisbeständen zu finden. Durch sein ausgeprägtes Massenauftreten werden starke Fraßschäden (Kahlfrass) hervorgerufen. Die Eiablage und Larvenentwicklung erfolgt bevorzugt auf feuchten Wiesen. Dabei schädigen die Larven die Grasnarbe durch Wurzelfraß.

Weitere Käferarten, die in Mais erwartet werden sind der Orientalische Käfer (Anomala orientalis), Argentinischer Stängelrüssler (Listronotus bonariensis).

Auch weitere Falter könnten im Mais zu finden sein. Es wird durch eine zunehmende Ausbreitung des Heerwurms (Spodoptera frugiperda; Gruppe Prioritärer Schädling) in Asien und Afrika erwartet, dass Einzeltiere bis in unsere Breitengrade vordringen und in wärmebegünstigen Lagen wie der Pfalz auftreten könnten. Das Land Rheinland-Pfalz führt daher bereits seit 2015 jährlich auf bis zu 30 Mais-Standorten Schaderregerüberwachungen auf die vorgenannten Insekten durch.

Ebenfalls bereits seit 2015 wird ein Monitoring auf Pantoea stewartii subsp. stewartii (Gruppe Unionsquarantäneschädling) eine Bakterienerkrankung durchgeführt. Im Focus


steht hierbei neben Feldkontrollen auch das Saatgut, denn der Erreger ist Saatgutübertragbar. Vorkommen wurden bereits in Slowenien und der Ukraine registriert. Der Nachweis ist nur durch Laboruntersuchungen möglich.

Uwe Preiß, Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Bad Kreuznach, uwe.preiss@dlr.rlp.de