Was tun mit Apfel, Birne, Quitte?

Kernobst hat den großen Vorteil, dass es –je nach Art und Sorte- mehr oder weniger lange lagerfähig ist. Allerdings braucht es dazu zwei Voraussetzungen: Das Obst muss „einwandfrei“ sein: Es darf weder beschädigt (nicht „wurmig“, keine Druckstellen), keine Stippe haben noch überreif sein. Und man braucht einen kühlen aber frostsicheren Aufbewahrungsort. Ist dies gegeben, kann man getrost die Ernte einlagern und sie nach und nach aufbrauchen.

Doch das Kriterium „einwandfrei“ ist oft nicht erfüllt. Gerade in Jahren, in denen die Reife früher als „normal“ eintritt, verpasst man häufig den optimalen Erntezeitpunkt. Selbst die dann vom Baum gepflückten überreifen Früchte sind nicht mehr lange lagerfähig und an Quitten, seltener bei Äpfeln zeigt sich dann die Fleischbräune. Je nach Apfelsorte kann jedoch auch die Glasigkeit auftreten. Birnen sind dann oft schon weich oder werden mehlig. Und natürlich findet man entsprechend viel Fallobst unter den Bäumen. Dies ist durchaus zum Verzehr geeignet, wegen der Druckstelle, die Apfel oder Birne beim Herunterfallen erhält, nicht lagerfähig. Auch begünstigt das warme Wetter den Apfelwickler, so dass man insbesondere in den warmen Regionen eine sehr hohe Befallsrate an Äpfel aber auch an Birnen haben kann. Teilweise findet man ihn auch an Quitten.

Was also tun mit diesem Obst? Grundsätzlich ist es genießbar und kann verwertet werden. Hier bietet sich vor allem die Herstellung von Brei/Mus und Kompott („Apfel- bzw. Birnenschnitze“) an. Füllt man Apfel-, Birnen- oder Quittenbrei kochend heiß in Drehverschlußgläser (kurz auf den Deckel stellen wie beim Marmeladekochen), braucht es nicht nochmal sterilisiert werden. Genauso kann man mit dem Kompott verfahren. Man kann die geschälten, entkernten und kleingeschnittenen Apfel- oder Birnenstücke aber auch roh in Gläser schichten, mit Zuckerwasser (geht auch ohne Zucker, dann schmeckt es etwas wässrig), Apfelsaft oder Rotwein („Birnen in Rotwein“) auffüllen und im Einmachtopf oder Backofen einkochen.

Quitten mit Fleischbräune werden oft als „verdorben“ oder „verfault“ verworfen. Das sind sie aber nicht. . Die Fleischbräune ist in erster Linie ein optisches Problem, die Früchte sind weiterhin verwertbar. Die Quitten lassen sich gut zu Saft, Marmelade oder Likör verarbeiten.



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