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Faktencheck: Vollkorntoast - eine Alternative zu Vollkornbrot? | ||||||||||||||||
Toastbrot ist bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt, besonders als American Sandwich in Form großer und besonders weicher Scheiben. Neben „normalen“ Toastbroten findet man in den Brotregalen immer häufiger „Vollkorntoast“. Sind diese Brote besser oder sogar „vollwertig“? Wir schauen genauer hin. Nach den „Leitsätzen für Brot und Kleingebäck“ wird Toastbrot aus mindestens 90% Weizenmehl hergestellt. Bei Vollkorntoast muss zu mindestens 90 % Vollkornmehl verwendet werden. Weiterhin enthält es - außer Hefe und Salz - auch Fett, Milch, Zucker sowie eine Vielzahl von Backmitteln, die die Herstellung vereinfachen sollen. Das können Säuerungsmittel, Säureregulatoren, Emulgatoren, Konservierungsstoffe, Stabilisatoren und Enzyme sein. Welche Backmittel verwendet werden, kann der Verbraucher meist nicht erkennen, denn nur Backmittel, die im fertigen Brot wirksam sind, müssen auf der Verpackung deklariert werden. Dies kann übrigens auch bei anderen Broten der Fall sein, die aus Backmischungen hergestellt werden. Der Blick aufs Etikett In einer Zutatenliste eines Vollkrontoastbrotes kann beispielsweise stehen: Weizenvollkornmehl (57%), Wasser, Natursauerteig (Weizenmehl, Wasser), Weizenmehl, Hefe, pflanzliches Öl, Zucker, Salz, Säureregulator Natriumdiacetat, Aroma. Diese Angabe ist kein Widerspruch zur gesetzlichen Forderung, dass ein Vollkorntoast wie oben erwähnt mindestens 90% Vollkorn enthalten muss. Die Vorgabe "90 %" bezieht sich auf den Getreideanteil. Die Angaben im Zutatenverzeichnis beziehen sich jedoch auf das ganze Produkt. Auf vielen Brotverpackungen steht „ohne Konservierungsstoffe“. Überraschend ist das nicht, denn durch Schneiden und Verpacken im nahezu keimfreien Raum oder Pasteurisieren des verpackten Brotes kann die Backindustrie auf Konservierungsstoffe wie Sorbinsäure verzichten. Das aufgelistete Natriumdiacetat soll die Säure im Teig regulieren, wirkt aber zugleich konservierend. Bioanbieter nutzen es nicht. Genaues Hinschauen empfiehlt sich auch für die Produktbezeichnung. Statt „Toastbrot“ finden aufmerksame Verbraucher auch „Weizenbrot - zum Toasten geeignet“ mit einem Anteil von 30% Vollkorn im Getreideanteil. Das ist kein Vollkorntoast, auch wenn dies im ersten Moment vielleicht so erscheint. Reich an Ballaststoffen? Geworben wird damit, dass der Vollkorntoast „reich an Ballaststoffen“ ist. Die Produkte weisen einen Ballaststoffgehalt zwischen 5,6 und 6,5 g/ 100 g auf. Das ist in der Tat etwa doppelt so viel wie in „normalem“ Toastbrot. Ein Lebensmittel darf als Ballaststoffquelle ausgelobt werden, wenn es mindestens drei Gramm Ballaststoffe je 100 Gramm enthält. Zum Vergleich: Ein normales Weizen- oder Roggenvollkornbrot liefert 8,1 bis 8,4 g Ballaststoffe je 100 Gramm. Umgerechnet auf Brotscheiben müsste man fünf Scheiben Vollkorntoast (à 25 g) oder 16 Scheiben helles Toastbrot (à 25 g) verzehren, um die Ballaststoffmenge von zwei Scheiben „normalem“ Vollkornbrot (à 50 g) zu erreichen. Der Nährwertvergleich zeigt auf, dass auch bei den Kalorien und dem Fettgehalt das normale Vollkornbrot besser abschneidet:
Unsere Tipps Wer Toast oder Sandwichtoast essen möchte, der sollte die Vollkornvariante wählen. Vollkorntoast ist aber keine echte Alternative zu Vollkornbrot. Vollkorntoast kann geeignet sein, Kinder an Vollkornbrot heranzuführen. Ein genauer Blick auf die Zutatenliste und ein Vergleich der angebotenen Produkte ist empfehlenswert. Das Brot sollte nur goldgelb und nicht dunkel geröstet werden, um eine mögliche Belastung mit Acrylamid zu vermeiden. Für eine nachhaltige Ernährungsweise wird empfohlen, möglichst gering verarbeitete Lebensmittel zu bevorzugen. In diesem Sinne ist Vollkornbrot besser geeignet. Auch sättigt es besser als Toast, dem der rechte „Biss“ fehlt. Quellen und weiterführende Literatur
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