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Faktencheck: Ist Margarine gesünder als Butter? |
Stand: 11/29/2012 12:00:00 AM |
„Reich an essentiellen Fettsäuren“, „cholesterinfrei“ – diese und ähnliche Werbeslogans lassen Margarine als besonders gesund erscheinen. Viele Menschen bewerten Margarine entsprechend gesünder als Butter. Ist das so? Zunächst ist festzuhalten, dass der Kaloriengehalt von Butter und Margarine annähernd gleich ist. 100 Gramm Butter enthalten rund 750 kcal, 100 Gramm Margarine rund 720 kcal. Bei einer Portion von zehn Gramm ist der Unterschied zwischen Butter und Margarine verschwindend gering. Butter und Margarine unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer Fettsäurezusammensetzung und im Cholesteringehalt. Fettsäuren Butterfett (Milchfett) enthält etwa 60% gesättigte Fettsäuren und 40% ungesättigte Fettsäuren, davon 37% einfach ungesättigte Fettsäuren (Ölsäure), 2% Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) und 1% Linolensäure (Omega-3-Fettsäure). Ölsäure und Linolsäure wirken günstig auf den Cholesterinspiegel, omega-3-Fettsäuren beeinflussen den Trigylceridspiegel positiv. Gesättigte Fettsäuren hingegen erhöhen den Cholesterinspiegel, insbesondere das LDL (so genanntes „schlechtes“ Cholesterin). Insofern scheint die Fettsäurezusammensetzung von Butter aufgrund des hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren im ersten Moment als wenig gesundheitsfördernd. Das Urteil fällt anders aus, wenn man weiß, dass einige Vertreter der im Milchfett und demnach auch in der Butter enthaltenen gesättigten Fettsäuren gar keinen Effekt auf den Fettstoffwechsel haben und außerdem besonders leicht verdaulich sind. Margarine ist nicht gleich Margarine. Margarine enthält pflanzliche Öle und Fette, tierische Fette sind heute kaum mehr darin zu finden. Die Fettsäurezusammensetzung einer Margarine hängt von den verwendeten Ölsorten ab. So zeichnen sich z.B. Produkte auf der Basis von Rapsöl oder Sojaöl durch einen hohen Anteil an Ölsäure und omega-3-Fettsäuren aus. Positiv ist der geringe Anteil an gesättigten Fettsäuren bei vielen Margarinesorten. Er liegt meist bei rund 25%. Der Blick in die Zutatenliste informiert über die verwendeten Rohstoffe. Allerdings erfahren Verbraucher nur bei einem Teil der Margarinesorten, welche Öle konkret verwendet wurden. Oft findet man Sammelbezeichnungen wie „pflanzliche Öle und Fette“, die den Herstellern wechselnde Rezepturen erlauben. Konkrete Hinweise auf die Fettsäurezusammensetzung einzelner Margarinesorten finden Interessierte auf den Internetseiten der jeweiligen Hersteller oder auch in Veröffentlichungen von Stiftung Warentest. Transfettsäuren Es gibt verschiedene Verfahren, um flüssige Öle in streichfähige Margarine zu verwandeln. Ein gängiges Verfahren ist die Fetthärtung. Der Hinweis „gehärtet“ oder „teilweise gehärtet“ im Zutatenverzeichnis deutet darauf hin. Bei diesem Prozess entstanden in der Vergangenheit bis zu 25 % der herzschädlichen Transfettsäuren. Durch Umstellung der Produktionsprozesse liegt deren Anteil heute oft unter 1 %. Cholesterin Pflanzenmargarine ist grundsätzlich cholesterinfrei. Entsprechende werbende Hinweise auf Produktpackungen sind daher überflüssig. Butter ist cholesterinreich, 100 Gramm enthalten 240 mg Cholesterin. Butter oder Margarine? Eine günstige Fettsäurezusammensetzung spricht für Margarine. Allerdings wird der Anteil an ungünstig wirkenden Fettsäuren in der Butter vielfach überschätzt. Im Gegensatz zur Fettsäurezusammensetzung wird die Bedeutung des Nahrungscholesterins für die Blutfettwerte heute insgesamt eher moderat bewertet. Informationen hier: Nahrungscholesterin - wie viel darf es sein? Butter oder Margarine? – Diese Frage sollte im Zusammenhang mit der sonstigen Ernährung beantwortet werden. Wer mit Pflanzenölen, Nüssen, Saaten, fettreichen Fischen reichlich ungesättigte Fettsäuren aufnimmt, kann gut Butter als Streichfett verwenden anstatt Margarine. Und nicht zuletzt sind es der Geschmack und die naturnahe Produktion, warum viele Verbraucher auch gerne zur Butter greifen. Egal ob Butter oder Margarine - wer kalorienbewusst lebt, sollte beides sparsam verwenden oder bei fettreichen Brotbelägen wie Leberwurst, Doppelrahmfrischkäse oder Gouda mit 50% Fett i.Tr. ganz auf das Streichfett verzichten. Quellenangaben und weitere Informationen
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