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Organisation der Mittagsverpflegung |
Stand: 05/07/2013 |
Verpflegungssysteme Viele Wege führen zur vollwertigen Gemeinschaftsverpflegung in Kita, Schule und Senioreneinrichtung. Neben der Frage, WAS auf den Tellern landet, ist auch das WIE von elementarer Bedeutung. Dabei stehen verschiedene (erprobte) Verpflegungssysteme zur Auswahl – von der Frischküche über Kühl- bzw. Tiefkühlsysteme bis bin zur Warmverpflegung. Dieser Artikel schafft einen ersten Überblick und skizziert die wichtigsten Vor- und Nachteile, die es bei der Wahl des passenden Verpflegungssystems zu beachten gilt. Welches Verpflegungssystem ist das richtige für Ihre Einrichtung? - Welche räumlichen Rahmenbedingungen liegen vor? Gibt es eine Küche? - Wie viele Essensteilnehmende gilt es zu versorgen und wie sind deren Ansprüche? - Gibt es Ziele der Ernährungserziehung und -bildung, die ebenfalls vermittelt werden sollen? - Welche finanziellen Mittel stehen der Einrichtung zur Verfügung? - Ist bereits qualifiziertes Personal für die Gemeinschaftsverpflegung vorhanden? Mit den Antworten auf diese Fragen im Hinterkopf, können die verschiedenen, untenstehenden Verpflegungssysteme inklusive ihrer Vor- und Nachteile betrachtet und diskutiert werden. Unter Einbezug aller Beteiligten kann so eine fundierte Entscheidung getroffen werden, welches Verpflegungssystem wirklich zur eigenen Einrichtung passt. Vorstellung und Bewertung verschiedener Verpflegungssysteme Cook & Serve: Frisch- und Mischküche Um in kurzer Zeit zahlreiche (Klein-)Kinder, Jugendliche beziehungsweise Seniorinnen und Senioren verpflegen zu können, wird die reine Frischküche oft zusätzlich mit vorverarbeiteten Produkten zur Mischküche ergänzt. Beispielsweise können Fleisch-, Gemüse- oder Obstkomponenten als Kühl- oder Tiefkühlware zum Einsatz kommen. Das gilt es zu beachten: Für die Verpflegung mittels eigener Frisch- beziehungsweise Mischküche sollten die Faktoren Platz, Preis und Personal vorab sorgfältig geprüft werden. Im Vergleich zu den anderen Verpflegungssystemen sind hier mehr Voraussetzungen nötig. Vorteile - hohe sensorische Qualität und gutes Nährstoffprofil dank frischer Zubereitung - geringe Warmhaltezeiten fördern Geschmack und Gesundheitswert - Einbezug der Zielgruppe bei der Speiseplanung möglich - direkter Einfluss des eigenen Personals auf die Speisenplanung und -qualität möglich - flexible Anpassung von Zeit und Menge an die Essensteilnehmenden
- großer Raumbedarf (Richtwert für Küchenfläche je Tischgast ca. 1 m²) - voll ausgestattete Küche erforderlich - hoher Personalbedarf (Fachpersonal und geschultes Personal) - bei Verkochen und/oder Anbrennen leidet das Nährstoffprofil - hoher Kontrollaufwand (Hygiene, Instandhaltung, Reinigung) - hoher Aufwand für Planung, Einkauf, Lagerhaltung, Vor- und Zubereitung, Entsorgung - hohe Personal- und Betriebskosten
Cook & Chill: Kühlkostsystem Das gilt es zu beachten: Bis zum Erwärmen muss die Kühlkette bei Anlieferung und Lagerung zuverlässig eingehalten werden. Das Personal muss dementsprechend geschult sein – genauso wie für die Bedienung des Konvektomaten zur Erhitzung. Vorteile - hohe sensorische Qualität und gutes Nährstoffprofil möglich - flexible Anpassung von Zeit und Menge an die Essensteilnehmenden - geringe Investitionen in die Küchenausstattung - geringer Personalbedarf - mittlere Betriebskosten
- kein direkter Einfluss auf die Qualität - keine individuellen Essenswünsche möglich - Angebotsbreite oft eingeschränkt, da nicht alle Speisenkomponenten so angeboten werden - sensorische Qualität kann bei empfindlichen Komponenten leiden - Lagerhaltungssystem (Kühlmöglichkeit) ist erforderlich - Energiekosten für die Regeneration - spezielle Geräteausstattung nötig - großer Bedarf an Verpackungen wirkt nachteilig auf Öko-Bilanz und Entsorgungskosten
Cook & Freeze: Tiefkühlsystem Das gilt es zu beachten: Bis zur Regeneration muss die Kühlkette bei Anlieferung und Lagerung zuverlässig eingehalten werden. Das Personal muss dementsprechend geschult sein – genauso wie mit der Bedienung des Heißluftdämpfers zur Regeneration. Vorteile - gute sensorische Qualität und gutes Nährstoffprofil möglich - flexible Anpassung von Zeit und Menge an die Essensteilnehmenden - geringere Investitionen in die Küchenausstattung - geringer Personalbedarf - mittlere Betriebskosten - lange Haltbarkeit der gefrorenen Komponenten
- kein direkter Einfluss auf die Qualität - keine individuellen Essenswünsche möglich - Angebotsbreite oft eingeschränkt - sensorische Qualität kann bei empfindlichen Komponenten leiden - Lagerhaltungssystem zur Einhaltung der Kühlkette erforderlich - hohe Energiekosten für Lagerung und Regeneration - spezielle Geräteausstattung nötig - großer Bedarf an Verpackungen wirkt nachteilig auf Öko-Bilanz und Entsorgungskosten
Cook & Hold: Warmverpflegung Das gilt es zu beachten: Das Essen darf für maximal 3 Stunden warmgehalten werden, für empfindliche Speisen, wie z.B. Gemüse empfiehlt es sich nur maximal 120 Minuten warmzuhalten. Die Warmhaltezeit berechnet sich ab Ende des Garprozesses bis Ende der Essensausgabe in der Gemeinschaftsverpflegung. Die Anlieferungstemperatur sollte mindestens bei 70 °C und maximal bei 80 °C liegen, bzw. bei gekühlter Ware bei höchstens 7 °C. Daher ist dieses System nur empfehlenswert, wenn diese Temperaturgrenzen und kurze Warmhaltezeiten eingehalten werden können. Vorteile - Geringer Raum- und Gerätebedarf bzw. keine eigene Küche nötig - Geringer Personalbedarf - Geringe Betriebskosten Nachteile - sensorische Einbußen möglich (Geschmack und Konsistenz verändern sich bei Warmhaltung) - Nährstoffverluste durch lange Warmhaltezeiten - Einschränkungen bei bestimmten Zubereitungsarten - wenig flexible Anpassung an die Wünsche der Essensteilnehmenden - nicht flexibel in Bezug auf die Zahl der Essensteilnehmenden - Anpassung an Essenszeiten schwer möglich - Kein Einfluss auf die Qualität des externen Anbieters
Quellen: Verband der Diätassistenten (VDD) (2012): Verpflegungssysteme in der Gemeinschaftsverpflegung – eine Übersicht. Online unter: https://www.vdd.de/fileadmin/vdd-intern/vdd-medien/diaet_information/2012/fokus_dundi_4_2012.pdf, Zuletzt geprüft am 27.2.2023 |
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