Beschreibung
In der Jugendstilstadt Traben-Trarbach erhebt sich auf der Trarbacher Seite des Flusses ein Bergrücken, auf dem die Ruine der „Grevenburg“ steht. An ihrer sonnigen Flanke wachsen Reben im Steilhang der Weinberglage Trarbacher Schloßberg. Die Nordseite ist von Wald bedeckt. Die Weinberglage wurde früher nur durch eine Römerstraße, die „Alte Straße“, erschlossen. Sie war einmal eine häufig genutzte Verbindung in den Hunsrück und wurde an einigen Stellen mit beidseitigen Mauern wie ein Hohlweg ausgebaut. Fels- und Schiefermauern - teilweise in beeindruckenden Spannbögen - bieten mit einer sonnigen und einer schattigen Seite ganz unterschiedliche Lebensräume. Auch während einer Flurbereinigung blieb der alte Verbindungsweg mit seinem ursprünglichen Charakter erhalten. Die angrenzenden Weinberge und Obstwiesen, Weinbergsbrachen und Übergänge zum Wald erweitern die Vielfalt an Landschaftselementen.



Fernsicht Weinberg - Hecke - Waldstueck
© Ulrike Boor
Mauereidechse auf Holz
© Ulrike Boor
Tagfalter - Schachbrettfalter
© Ulrike Boor


Landschaftliche Besonderheit/Landschaftsbild
Der Ort Trarbach erstreckt sich weit in seine Seitentäler in Richtung Hunsrück. Das Kautenbachtal führt zu der circa drei Kilometer von der Moselfront entfernten Thermalquelle Bad Wildstein. Der kleinere Schottbach bildet das zweite Seitental. Auf dem niedrigen Bergrücken zwischen den Bachtälern wurde eine evangelische Kirche mit angrenzendem Friedhof erbaut. Am Gleithang der Mosel liegt Traben und auf der gegenüberliegenden Seite am Prallhang befindet sich Trarbach. Der Trarbacher Schloßberg zeigt in Richtung Mosel seine nördliche, bewaldete Seite. In Richtung Süden zum Schottbach zwischen Ort und Burgruine sieht man schon von weitem die steilen Weinberge. Mit Fuhrwerken ging es über die „Alte Straße“ durch die Weinberge zur Burg, vorbei an den Trockenmauern und Felsen. Auf dem felsigen Untergrund sind noch Spuren der Kuhgespanne zu sehen, die sich mit ihren eisenbeschlagenen Karrenrädern tief eingruben. Die beeindruckenden Spannbögen im Trarbacher Schloßberg sind vor gut 150 Jahren entstanden. Die vorhandenen Felsen wurden mit diesen Entlastungsbögen überspannt und darüber wurden Trockenmauern errichtet. Nun konnten die Winzer hinter den Mauern und über dem Fels die Bodenauflage deutlich erhöhen und neue Weinbergsfläche gewinnen. Für das anfallende Hang- und Regenwasser wurde längsseitig eine Wasserrinne aus dem Felsenfuß geschlagen. Bergseitig finden sich hier heute noch querlaufende Rillen, die ein zu schnelles Hinunterfließen des Wassers bei starken Regenfällen verhindern sollen. Dort bilden sich noch heute kleine Wasserpfützen, die der Tierwelt als wertvolles Wasserreservoir im sonst trockenen Weinberg dienen. Der Trarbacher Schloßberg liegt im Landschaftsschutzgebiet „Moselgebiet Schweich bis Koblenz“. Die Felsengebüsche und trockenen Hang- und Felswälder unterhalb der Grevenburg sind als gesetzlich geschützte Biotope ausgewiesen.

Der Film zum Leuchtpunkt




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Karte


Weisser Mauerpfeffer
© Ulrike Boor

© Ulrike Boor


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Achim.Rosch@dlr.rlp.de