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Gartentipp Dezember 21 - Grabgestaltung einmal anders betrachtet |
Gartentipp Dezember 2021 Grabgestaltung mal anders betrachtet Grabpflege, Grabbepflanzung, das ist so ein Thema. Auf der einen Seite notwendig, auf der anderen etwas mit Beigeschmack. Befassen wir uns doch mit dem Tod. Irgendwann sind wir es, deren Liegestätte hoffentlich würdig in Ordnung gehalten wird. Aktuell wird es wenn eine uns nahestehende Person, klassisch aus der Familie, gestorben ist. In jungen Jahren hatte ich damit nichts zu tun. Dass die Oma gestorben ist war ganz schlecht. Kommt auch noch auf die Art und Weise des Ablebens an. Da haben die Eltern alles Organisatorische abgewickelt. Auch das Gehen früherer Generation hab ich als Kind natürlich mitbekommen. Es war aber anders, unbedarfter. „Geh mal das Grab gießen“, war eine Aufgabe. Klar hab ich gemacht und irgendwann war die große Traurigkeit weg. Es wurde gegossen, gepflegt, gepflanzt und an was Schönes mit der Oma gedacht. Persönlich finde ich diesen Abstand auch gut. Nicht von dem geliebten, geschätzten Menschen. Nein, von der Situation dass die Person nicht mehr bei uns ist, von der Traurigkeit. Davon muss man sich irgendwann verabschieden. Die Oma hat mal gesagt: „Man muss im Leben gut zueinander sein“. Also so viel zur Seele derjenigen die sich meistens um die Gräber kümmern. Es ist ein letztes Dankeschön, Ehrbekundung und auf dem Land gehört es sich einfach so. Da fallen auch passende Bemerkungen wenn ein Grab „nicht in der Reih“ gehalten wird. Heißt, es ist vernachlässigt, voll Unkraut, vertrocknet, halt ungepflegt. Für mich spielt es keine Rolle wie Gräber ausgestattet sind. Ob da halbe Denkmäler auf Doppelgrabstätten stehen oder ein kleines, feines Urnengrab die letzte Ruhestätte ist. Klassische Ruhestätte Alles eine Sache der Hinterbliebenen. Genauso verhält es sich mit der Pflanzenauswahl und der Bepflanzung. Ob eine einfache Schale, zu den Jahreszeiten passende Wechselbepflanzung, dauerhafte Sträucher und Stauden oder sonstiges. Die Gärtnereien haben mit Sicherheit Vorschläge ohne Ende. Letztendlich gibt es ja noch eine Friedhofsordnung die das eine oder andere regelt. Gerade der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann grundsätzlich verboten sein. Weil immer wieder gelbe Stellen um die Gräber, gerne auch auf den Wegen, ins Auge fallen. Gespritzt wird das Unkraut eher selten. Da kommt die Behandlung mit der Gießkanne zum Einsatz. Pflanzenschutzmittel, hier ganz speziell Unkrautbekämpfungsmittel, haben um das Grab herum nichts verloren. Auf dem Grab lässt sich mit Sicherheit auch ohne schaffen. Welche Bepflanzung ist sinnvoll? Ganz klar, das was der bzw. die Verstorbene mochte. Da geht es oft auch mal gefühlsmäßig hin und her wegen der Erinnerung. Passen die Pflanzen aber auch in das Umfeld oder auf den Standort? Zu schattig, zu sonnig, zu heiß, machen durchaus Kopfzerbrechen. Für mich ganz klar, wenn es irgendwie geht kommen die Lieblingspflanzen auf die Ruhestätte. Sich an die vergangene, schöne Zeit erinnern und abschließend noch was letztes Gutes tun sehe ich hier weit im Vordergrund zu allen anderen Befindlichkeiten. Natürlich spielt langfristig die weitere Pflege eine wichtige Rolle. Hier gilt es notgedrungen auch Kompromisse einzugehen. Kleinere Grabfläche, ein Urnengrab, Waldgrab mit Namensschild, Komplettabdeckung mit Platte, Dauerbepflanzung usw. Fachbetriebe haben mit Sicherheit brauchbare Vorschläge und übernehmen die Ausführung. Immer mehr Menschen können sich ein Grab unter einem Baum vorstellen. Auch ein kleines Urnengrab ist liebevoll hinzukriegen. Wichtig ist dass die Hinterbliebenen wissen was sie wollen. Für solche Entscheidungen kann man sich je nach Situation auch Zeit nehmen. Bei allem Verlust spielt auch das Finanzielle eine gewisse Rolle. Was natürlich gleich eine Entscheidung verlangt ist Sarg oder Urne. Daraus ergeben sich dann schon von Anfang an Richtungen in die es weitergeht. Schauen sie sich doch mal solche Beispielpflanzungen und Gräber in aller Ruhe an. Möglichkeiten dafür bieten Gartenschauen. Selbst Friedhöfe müssen deswegen keine Orte des Grauens sein. Klar, zu Lebzeiten fällt das schon schwer. Jetzt kommt noch etwas eher Unangenehmes. Es gibt Mitmenschen denen steht noch kein Versterben direkt bevor. Sie haben aber notwendige Dinge schon geregelt. Das sind nicht nur ihr Testament oder wichtige Verfügungen. Auch die Form der Bestattung ist für den Rest der Familie vorgegeben. Wo es Probleme mit der Pflege gibt sind Dienstleister für Grabpflege einzuschalten. Oft kommen Gedanken wie, das müssen wir doch selber machen, es kommen keine Fremden ans Grab ran. In Ordnung wenn es funktioniert, gerne. Aber grundsätzlich ist dieser Gedanke, die Arbeit zu vergeben, nicht komplett zu verwerfen. Das Pflegepersonal aus der Familie heraus verändert sich auch. Alle werden älter, haben durchaus auch weite Wege und Zeitmangel. Einfach nur mal die nicht gewünschte Entwicklung berücksichtigen. So lange es leistbar ist, machen. Aber irgendwann kommen schwer, wenn nicht sogar unüberbrückbare Dinge. Der verstorbene Vater wird nicht weniger geliebt nur weil jemand „Fremdes“ sich um sein Grab kümmert. Ein verlottertes Grab zeugt, für mich, von wenig Zuneigung und Achtung. Jedoch auch hier muss man die Hintergründe kennen bevor geschimpft wird. Da das Leben weitergeht ist eventuell eine strapazierfähige Pflanzenauswahl überlegenswert. Gerade die ist nicht automatisch als minderwertig anzusehen. Notwendige Neupflanzungen stellen für die begrenzte Fläche einer Liegestätte kein Problem dar. So kann auch nach Jahren ein Umformen stattfinden. Nun habe ich folgenden Vorschlag. Warum nicht auch hier an unsere Umwelt denken? Auf der Internetseite des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Niedersachsen gibt es Vorschläge wie heimischen Insekten durch geeignete Grabbepflanzung geholfen werden kann. Ist natürlich für manchen erst mal gewöhnungsbedürftig. Aber mal nicht komplett als Unmöglich abtun. Die meisten werden irgendwann mal wieder sowas belangloses wie Urlaub machen. Wie kann der Konrad bei einem Todesfall in der Familie an Urlaub denken. Nein, ich bin kein Unchrist. Aber in einem Jahr, in zwei oder fünf Jahren wird auch wieder gelacht. Daher weht der Wind. In unzähligen Varianten können Trauernde sich zur Grabbepflanzung informieren. Nahezu alle Medien bieten das an. Sogar die Gartenakademie Rheinland-Pfalz in Neustadt hat Anregungen in Form von Pflanzenauswahl und Gestaltungsvorschlägen. Daher habe ich die Sache mal von einer ganz anderen Seite beschrieben, von der menschlichen. Hans Willi Konrad, DLR R-N-H Bad Kreuznach Alle Bilder Hans Willi Konrad |
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