Ziergarten im September

Der September ist für viele Gartenliebhaber die schönste Zeit des Jahres. Auf angenehm warme Tage folgen oft schon kühlere Nächte. Das führt nicht nur zu besserem Schlaf, sondern auch zum Einsetzen der ersten Herbstfärbung an Blättern und Früchten. Schräges Licht und Morgennebel lassen vor allem die hohen Gräser mit Blütenständen besonders romantisch wirken.

Für die meisten Pflanzen beginnt nun die zweite Hauptpflanzzeit.

Bei den Stauden sind es vor allem die Frühjahres- und Frühsommerblüher, die nun in den Boden kommen, aber auch für alle anderen Stauden hat der Boden noch genug Wärme gespeichert, dass sie vor dem Winter noch sicher anwachsen können.

Iris und andere Stauden, deren Laub bereits einzieht, können nun ausgegraben und geteilt werden. So werden sie verjüngt und erhalten ihre Blühfreudigkeit. Die Stauden mit dicken Rhizomen möchten gerne nicht zu tief gepflanzt werden, die Oberseite der Rhizome sollte noch zu sehen und nicht mit Erde bedeckt sein. Neue Pfingstrosen können wir jetzt pflanzen, bestehende Pflanzen sind am schönsten, wenn sie sich über Jahre hinweg ungestört am gleichen Standort entfalten können. Ist eine Pflanze zu groß geworden, kann man nun ein Teilstück ausgraben und neu pflanzen oder verschenken. Ein Geschenk, das viele Jahrzehnte Freude bereiten kann!

Die in Töpfen ausgesäten (oder durch Selbstaussaat verwilderten) zweijährigen Blütenpflanzen, die bisher nur eine Blattrosette entwickelt haben, wie Fingerhut, Königskerze oder Stockrose lassen sich jetzt genauso gut auspflanzen bzw. umsetzen, wo sie dann im nächsten Jahr blühen.

Es gibt schon seit einigen Wochen überall Blumenzwiebeln zu kaufen (gefühlt zusammen mit den ersten Schokonikoläusen) und wir sollten zugreifen, um uns unsere Wunschpflanzen für das kommende Frühjahr zu sichern. Begehrte Sorten sind schnell ausverkauft und dann in diesem Jahr nicht mehr zu beschaffen. Mit dem Pflanzen der Zwiebeln warten wir noch bis Oktober, bis der Boden wirklich kühler und feuchter geworden ist. Bis dahin sollten sie kühl, dunkel und trocken (z.B. im Keller) gelagert werden, damit sie nicht vorzeitig austreiben oder von Fäulnis befallen werden.

Sträucher können nun ebenso gut gepflanzt werden, in den meisten Baumschulen ist das ganze Sortiment nun wieder im Container verfügbar. Diese Gehölze wachsen nun besonders gut an. Immergrüne Sträucher sind dankbar, wenn sie ihr Wurzelsystem noch etablieren können, um sich auch im Winter mit Wasser zu versorgen.

Viele Sträucher erfreuen uns und die Tiere im Garten nun mit leuchtendem Fruchtschmuck. Was optisch und ökologisch reizvoll ist, kann für kleine Kinder gefährlich werden. Um sich nicht ganz von giftigen Gehölzen trennen zu müssen, kann es eine vorübergehende Lösung sein, die Zweige mit den giftigen Beeren für die Vase zu schneiden oder zu dekorativen Kränzen zu verarbeiten. So können sich die Eltern noch daran freuen, und wenn die Kinder groß genug sind um zu wissen, welche Beeren sie nicht pflücken dürfen, können sie am Stauch bleiben und weiter wachsen.

Im Folgenden eine kleine Aufstellung von dekorativen, fruchttragenden Sträuchern:

Gehölze mit giftigen Früchten:
Botanischer NameDeutscher Name
Euonymus planipes (alle Euonymus Arten)Großfrüchtiges Pfaffenhütchen
Ilex aquifoliumStechpalme
Taxus baccataEibe (Kern stak giftig, Fruchtfleisch nicht)
Callicarpa bodinieriiLiebesperlenstrauch
Pyracantha coccinea SortenFeuerdorn (Frucht nicht giftig, Kerne in größeren Mengen schon)
Symphoricarpus orbiculatus Schneebeere
Ligustrum vulgareLiguster

Gehölze mit essbaren Früchten:
Botanischer NameDeutscher Name
Malus Hybride z.B. ‘Evereste‘, ‘Golden Hornet‘Zierapfel
Rosa canina, R. rugosa, R. pimpinellifolia uvm.Wildrosen
Aronia melanocarpa SortenAronia Beeren
Amelanchier lamarckiiFelsenbirne
Sorbus aucuparia ‚Edulis‘Essbare Eberesche
Berberis thunbergii, B. vulgaris etc.Berberitzen
Mahonia aquifolium Mahonie



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