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Tomaten – die Vielfalt entdecken | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stand: 09/22/2021 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bunte und schmackhafte Tomatenpotpourris sind in Hobbygärten und in Bauernhofläden auf dem Vormarsch und bilden quasi einen Gegentrend zu den relativ fade schmeckenden Einheitstomaten, die meist namenlos die Gemüseauslagen der Supermärkte ganzjährig füllen. In der Regel handelt es sich bei diesen um F1-Hybrid-Tomaten, also um Kreuzungen zweier Tomatensorten mit dem Ziel, Pflanzen mit besserer Wuchskraft und Krankheitsresistenz sowie mit höheren Ernteerträgen zu erlangen. Mit den Hybridpflanzen geht meist auch eine bedeutend längere Lagerfähigkeit der Früchte einher. Solche Züchtungsziele gehen aber größtenteils zulasten des Aromas. Im Gegensatz zu reinerbigen Tomatensorten sind Hybridpflanzen nicht samenfest, das heißt, man kann aus den daraus getrockneten Samenkernen in der nächsten Pflanzengeneration nicht nochmal die gleichen einheitlichen Tomaten heranziehen. Dazu braucht es neues Saatgut. Botanik und Tomatenanbau Tomatenpflanzen gehören wie Kartoffel und Paprika in die Familie der Nachtschattengewächse (Solanum euacanthum) und waren einst ein „Mitbringsel“ der ersten Amerikafahrer. Weltweit gibt es heute schätzungsweise über 10.000 Tomatensorten - so ganz genau weiß das keiner, denn nicht alle Neuzüchtungen sind in Sortenregistern geführt. Zudem erschweren verschiedenen Sprachen und doppelte Bezeichnungen den Überblick. Tomatenpflanzen sind nässeempfindlich. Feuchtigkeit begünstigt den Befall von Kraut- und Braunfäule. Der Tomatenanbau erfolgt daher fast ausschließlich unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen und in Gewächshäusern. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2020 alleine in Deutschland ca. 102.000 Tonnen Tomaten auf insgesamt etwa 340 Hektar im Unterglasanbau erzeugt. Weitere 738.000 Tonnen wurden importiert, die meisten stammten dabei aus den Niederlanden. Mit mehr als 800.000 Tonnen pro Jahr sind Tomaten ganzjährig das beliebteste Gemüse der Deutschen. In der Tomatenzucht wird hinsichtlich der Wuchsform oder der Fruchtform unterschieden. Stabtomaten wachsen während ihrer gesamten Vegetationsperiode in die Höhe und können bis zu zwei Meter hoch werden. Sie benötigen lange Stangen oder Schnüre als Stütze. Busch- bzw. Strauchtomaten wachsen nur bis zur ersten Blütezeit in die Höhe und dann mit Seitentrieben in die Breite. Vielfalt in der Küchenverwendung Bei den Fruchtformen unterscheidet man:
Ernährungsaspekte Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist die Tomate besonders aufgrund ihres roten Farbstoffs Lycopin interessant. In zahlreichen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass bei regelmäßiger Lycopinaufnahme das Risiko von Krebs und von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich gesenkt werden kann. Lycopin gehört in die Gruppe der fettlöslichen Carotinoide. Die Verwertung kann durch Verarbeitung der Tomaten z.B. zu Soße oder Suppe verbessert werden. Daher sind Tomaten in verarbeiteter Form ebenso empfehlenswert wie rohe Früchte. Daneben sind Tomaten reich an Vitamin A, C und Folsäure. Die Vitamingehalte sind höher, je länger die Tomate am Strauch reifen konnte. Einkauf und Lagerung Frische Tomaten lassen sich je nach Sorte gut eine Woche lang lagern. Allerdings sollten sie keinesfalls im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn bei Kühlschranktemperatur kommt es zu Kälteschäden. Das Fruchtfleisch wird glasig und das Aroma geht verloren. Die größte Sortenvielfalt findet man bei regionalen Tomatenzüchtern in deren Hofläden, auf Wochenmärkten oder mit Gemüse-Abo-Kisten. Ihre Tomatenzucht ist ihr Beruf und Hobby zugleich, manche betrachten es als „Berufung“ und versuchen mit viel Idealismus, alte Traditionssorten vorm Vergessen zu bewahren. Manche dieser Tomatenzüchter bieten im Mai/ Juni auch Tomatenpflanzen für den eigenen Garten oder Balkon an. Einen Wegweiser für Gemüsezüchter und Förderer von historischen Nutzpflanzen finden Sie hier, im Internet unter biodiversitaet.dlr.rlp.de (Zugriff 22.09.2021). Im Folgenden stellen wir exemplarisch einige Tomatenzüchter aus Rheinland-Pfalz mit ihren Besonderheiten und Lieblingssorten vor. Auf Vollständigkeit wird verzichtet. Kreis Kaiserslautern ![]() züchtet etwas über 20 Sorten
![]() führt über 50 Tomatensorten
Donnersbergkreis ![]() züchtet etwa 50 Sorten
Rheinpfalz-Kreis ![]() führt ein Archiv mit über 500 Sorten, ca. 200 bis 250 Sorten führt sie jährlich in ihrer Bestellliste.
Quellen und weitere Informationen
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