Stand: 11/29/2017

Viele Wolken und recht feucht, aber insgesamt mild
Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer zogen im November immer wieder von Westen her über den Norden Deutschlands hinweg. Den Süden erreichten sie selten, wirkten sich dort aber mit milder Luft und stärkeren Niederschlägen deutlich intensiver aus. Nur gelegentlich konnte von Nordwesten her kältere Meeresluft einfließen, mit ersten Schneefällen im Bergland. Im Süden Deutschlands dominierte häufig auch hoher Luftdruck, der Jahreszeit entsprechend oft in Verbindung mit Nebel und Hochnebel. In den wenigen klaren Nächten trat gelegentlich mäßiger und über Schnee vereinzelt auch strenger Frost auf. Insgesamt verlief der Monat mild, niederschlagsreich und sonnenscheinarm. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Tagsüber oft sehr mild, nachts vereinzelt frostig kalt
Der November 2017 verlief in Deutschland mit 5,1 Grad Celsius (°C) um 1,1 Grad wärmer als das Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,7 Grad. Zu Beginn des Monats kam eine sehr milde südwestliche Strömung in Gang, die am 4. ihren Höhepunkt erreichte. Im Südwesten kletterte das Quecksilber verbreitet über 15 °C. Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, meldete dabei mit 19,4 °C den bundesweit höchsten Einzelwert. Am 12. und 13. befand sich Deutschland dann im Zustrom kälterer Meeresluft aus Nordwesten. Anschließender Hochdruckeinfluss sorgte vor allem im Süden nachts für frostige Temperaturen. Diese sanken besonders über Schneeflächen örtlich in den zweistelligen Minusbereich. So meldete Oberstdorf am 15. mit -13,1 °C den bundesweit tiefsten Wert des Monats. Tief „Reinhard“ führte vom 22. bis zum 24. erneut sehr milde Luft heran. So zeigte das Thermometer in Ohlsbach am 24. dann wieder 18,5 °C.

Im Schwarzwald viele Niederschläge, im Osten dagegen oft trocken
Mit rund 85 l/m² übertraf der November 2017 sein Soll von 66 Litern pro Quadratmeter (l/m²) um 25 Prozent. Während im Norden Deutschlands recht viele Niederschlagstage mit meist kleineren Mengen auftraten, war es im Süden genau umgekehrt. Am 11. meldete Bernau-Goldbach im Südschwarzwald beim Durchzug des Tiefs „Numa“ 24-stündig 116,6 l/m² und vom 10. bis 12. sogar 192,3 l/m². „Numa“ sorgte außerdem in weiten Teilen Frankens und auf mehreren Berggipfeln im Süden für die erste geschlossene Schneedecke. In Baden-Württemberg verursachten die
Orkanböen des Tiefs erhebliche Schäden. Der meiste Niederschlag fiel im November im Nordschwarzwald mit bis zu 340 l/m² und im Saarland - der wenigste in Teilen Thüringens und Sachsens mit oft nur 40 l/m².

Viele Wolken, wenig Sonne
Die Sonnenscheindauer lag im November 2017 mit etwa 40 Stunden um 22 Prozent unter ihrem Soll von 54 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne am Bodensee mit örtlich mehr als 65 Stunden. Ostwestfalen und Südniedersachsen erreichten dagegen kaum 20 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2017
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)


Schleswig-Holstein und Hamburg: Im November gehörte Schleswig-Holstein diesmal mit 6,1 °C (5,0 °C) zu den wärmeren, mit fast 95 l/m² (83 l/m²) zu den niederschlagsreichen und mit knapp 50 Stunden (50 Stunden) zu den sonnenscheinreichen Bundesländern. Hamburg war mit 6,3 °C (5,2 °C) das zweitwärmste und mit beinahe 85 l/m² (67 l/m²) und mit rund 35 Stunden (49 Stunden) ein sonnenarmes Bundesland.

Niedersachsen und Bremen: Niedersachsen war mit 6,1 °C (4,9 °C) ein warmes und mit knapp 30 Stunden (49 Stunden) das insgesamt sonnenscheinärmste Bundesland. Niederschlag fiel rund 80 l/m² (66 l/m²). Bremen war mit 6,5 °C (5,2 °C) das wärmste Bundesland. Beim
Niederschlag kam es auf etwa 75 l/m² (66 l/m²), beim Sonnenschein auf gut 40 Stunden (51 Stunden). In der Nacht zum 5. sank die Temperatur in Bad Harzburg nicht unter 11,8 °C. Während eines heftigen Graupelschauers am Nachmittag des 19. ereignete sich auf der im Landkreis Oldenburg eine Massenkarambolage auf der Autobahn A1.

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern erreichte 5,9 °C (4,5 °C) und war mit aufgerundet 60 l/m² (52 l/m²) diesmal das zweittrockenste Bundesland. Die Sonne schien knapp 45 Stunden (52 Stunden).

Brandenburg und Berlin: Der DWD notierte für Brandenburg 5,8 °C (4,4 °C). In dem mit etwa 60 l/m² (45 l/m²) vergleichsweise trockenen Bundesland schien die Sonne rund 45 Stunden (50 Stunden). Berlin verzeichnete 6,0 °C (4,7 °C), fast 70 l/m² (48 l/m²) und war mit aufgerundet 50 Stunden (50 Stunden) im November 2017 das sonnenscheinreichste Bundesland. Ein Tornado der Stärke F1 (Winde zwischen 118 und 180 km/h) zog am Abend des 10. über den Ort Barenthin in der Prignitz. Er deckte Dächer ab und ließ einige Gebäude völlig einstürzen.

Sachsen-Anhalt: Bei durchschnittlich 5,9 °C (4,5 °C) meldete Sachsen-Anhalt im November eine Sonnenscheindauer von rund 40 Stunden (51 Stunden). Mit abgerundet 55 l/m² (43 l/m²) war es das niederschlagärmste Bundesland.

Sachsen: Der Freistaat Sachsen war in diesem Monat mit 5,0 °C (3,8 °C) ein eher kühles und mit gut 60 l/m² (52 l/m²) ein vergleichsweise trockenes Bundesland. Die Sonne zeigte sich knapp 40 Stunden (54 Stunden). Am 20. führte eine Nordwestströmung zu Dauerschneefällen im Erzgebirge. In Oberwiesenthal wuchs die weiße Pracht von 4 auf 25 cm an.

Thüringen: Thüringen war im November 2017 mit 4,7 °C (3,3 °C) eine kühle Region. Beim Niederschlag erreichte es mit abgerundet 70 l/m² und 125 Prozent des Solls (56 l/m²), beim Sonnenschein dagegen mit kaum 35 Stunden lediglich 70 Prozent des Klimawertes (49 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: Die Meteorologen registrierten für Nordrhein-Westfalen diesmal 5,9 °C (5,1 °C), etwa 85 l/m² (78 l/m²) und knapp 40 Sonnenstunden (53 Stunden).

Hessen: Laut DWD gehörte Hessen im Ländervergleich mit 4,9 °C (3,8 °C) zu den kühleren, mit fast 90 l/m² (71 l/m²) zu den niederschlagsreichen und mit kaum 35 Stunden (43 Stunden) zu den sonnenscheinarmen Bundesländern.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz kam auf 5,0 °C (4,1 °C), gut 85 l/m² (75 l/m²) und war mit beinahe 50 Stunden (53 Stunden) das zweitsonnenscheinreichste Bundesland.

Saarland: Das Saarland verzeichnete im November eine Durchschnittstemperatur von 5,0 °C (4,3 °C) und war mit über 150 l/m² (95 l/m²) das mit Abstand niederschlagsreichste Bundesland. Die Sonne zeigte sich knapp 45 Stunden (53 Stunden).

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg präsentierte sich im November 2017 mit 4,3 °C (3,5 °C) als das zweitkälteste, mit nahezu 125 l/m² (82 l/m²) als das zweitniederschlagsreichste und mit annähernd 50 Stunden (62 Stunden) als ein sonnenscheinreiches Bundesland. Mit bis zu 340 l/m² erhielt insgesamt der Nordschwarzwald den deutschlandweit meisten Niederschlag. Das über Süddeutschland hinweg ziehende kleine Randtief „Numa“ führte am 12. in Baden-Württemberg zu Starkniederschlägen, Gewittern und Orkanböen. Auf einem Rastplatz der A8 bei Denkendorf, südlich von Stuttgart, kippten mehrere geparkte Fahrzeuge um. Zahlreiche Bäume fielen auf Straßen oder auf Autos. Es gab mehrere Verletzte. Auf dem Bodensee wurde der Katamaran-Verkehr eingestellt. Am Königstuhl bei Heidelberg fiel der erste Schnee. Bernau-Goldbach im Schwarzwald meldete für 24 Stunden 116,6 l/m², vom 10. bis zum 12. sogar 192,3 l/m. Keller liefen voll, Flüsse führten Hochwasser und Erdrutsche blockierten Straßen. Der bundesweit wärmste Ort im November war Ohlsbach, südöstlich von Offenburg. Dort kletterte das Quecksilber am 4. auf 19,4 °C. In der Folge schlug der Monat noch weitere Temperaturkapriolen: Am 15. konnte man mittags um 13 Uhr in Freiburg -0,5 °C ablesen, am 24. in Ohlsbach dagegen +18,5 °C. Am 23. um 9 Uhr zeigte das Thermometer in Baden-Baden-Geroldsau
15,3 °C, im 26 km entfernten Rheinstetten bei Karlsruhe aber nur 1,0°C.

Bayern: Bayern war mit 3,8 °C (2,8 °C) das insgesamt kälteste Bundesland. Der Niederschlag summierte sich auf etwa 85 l/m² (70 l/m²) und der Sonnenschein auf rund 45 Stunden (57 Stunden). Tief „Numa“ überquerte am 12. mit einem breiten Niederschlagsgebiet Bayern. Dabei ging der Regen bis in tiefe Lagen in Schnee über. Dieser lag am 13. in Bischofsgrün in Oberfranken 10 cm hoch. In der Nacht zum 15. sank die Temperatur in Oberstdorf auf -13,1 °C. Dies war der bundesweit tiefste Wert im November. Auf der Donau bei Vilshofen lief am 22. bei dichtem Nebel ein Güterschiff auf Grund.


Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.



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