Trockenmauerbau in der Westpfalz
Denkt man an Trockenmauern, so kommen einem vor allem die im Weinbau verwendeten Stützmauern in den Sinn, die in besonders hängigem Gelände die Bewirtschaftung erst ermöglichten und gleichzeitig eine Vielzahl von unterschiedlichen Lebensräumen entstehen ließen. Allerdings zeigt der Blick in die Landschaft schnell: Trockenmauern finden sich an vielen Orten in Rheinland-Pfalz - so auch in Welchweiler in der Westpfalz. Die Jahrtausende alte Bauweise ohne Mörtel, Beton oder anderes Bindemittel wurde hier zum Abfangen von Böschungen verwendet. Der Zahn der Zeit nagt allerdings auch an Trockenmauern, sodass diese einer stetigen Kontrolle, Pflege oder sogar Sanierung bedürfen. In Welchweiler war der Wiederaufbau eines Teilstücks einer alten Böschungsmauer nahe des Friedhofs notwendig.
Im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens Elzweiler-Welchweiler unter Federführung des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Westpfalz konnte die Böschungsmauer für einen Trockenmauerbauworkshop der Akademie Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz bereitgestellt werden. Unter der Leitung von Walter Oeffling, Landespfleger und Mauerbauexperte des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel, und Arno Ernst, Bauaufsicht des Verbands der Teilnehmergemeinschaften Rheinland-Pfalz (Außenstelle Kaiserslautern), traten am 10. Mai elf Interessierte zum fleißigen Mauern an. Nach einem einführenden Theorieteil zu Mauerelementen über Statik bis hin zu Naturschutz- und Baurecht packten die Teilnehmer tatkräftigt mit an und hatten den Dreh beim passenden Setzen der Steine schnell raus. Wie wertvoll es ist, dieses alte Handwerk weiterzugeben und damit Trockenmauern in unserer Landschaft erhalten zu können, zeigte nicht nur das rege Interesse der Teilnehmer, sondern auch der Besuch des ersten potenziellen Mieters zum Kursende – einer Eidechse.
Akademie Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz 2024
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