Snacks aus Linsen, Erbsen, Soja und Co. – eine Alternative zu Reis- und Maiswaffeln?

Stand: 10/07/2025
Hersteller von Knabbererzeugnissen haben sie längst für sich entdeckt: die Hülsenfrüchte. Zahlreiche Knabbereien, die bislang aus Kartoffeln und Getreide hergestellt wurden, werden zunehmend aus Gemüse, wie Hülsenfrüchten, produziert. Auch wenn die Reis- oder Maiswaffel als Snack für zwischendurch nach wie vor beliebt ist, so suchen immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher nach Alternativen – nicht zuletzt wegen anhaltend wiederkehrenden Berichten über hohe Schadstoffgehalte in Reis- und Maiswaffeln.


Der Gesundheitswert

Öko-Test rät, Kindern Reiswaffeln und Reisflocken nur selten und in Maßen zu geben. Alle getesteten Produkte enthielten krebserregendes anorganisches Arsen; teils wurden auch Cadmium, Acrylamid und Schimmelpilzgifte nachgewiesen. Auch in Maissnacks wurden Schadstoffe gefunden; mehr als die Hälfte der getesteten Produkte enthielten Schimmelpilzgifte und manche wiesen Mineralölbestandteile auf.

Mais- und Reiswaffeln sind reich an Kohlenhydraten und pur – ohne süße „Beschichtung“ mit Joghurt oder Schokolade – kalorienarm. Je nach Sorte und Hersteller variieren die Nährwerte, die nur geringe Mengen an Eiweiß und Ballaststoffen und kaum Mikronährstoffe enthalten. Anders sieht es beispielsweise bei Linsenwaffeln aus, die eine etwas bessere Nährstoffbilanz aufweisen. Neben höheren Gehalten an Proteinen und Ballaststoffen liefern sie auch Mikronährstoffe, wie Eisen und Magnesium. Allerdings wird der Salzgehalt der meisten gepufften Knabbereien - egal ob Reis, Mais oder Hülsenfrüchte - als zu hoch eingestuft. Häufig als Brotersatz beworben, stellen diese Snacks keine gesündere Alternative dar. Ein Brot, insbesondere aus Vollkornmehl, verfügt über eine höhere Nährstoffdichte und einen größeren Sättigungseffekt.


Die Öko-Bilanz

Reis verursacht mit 3,1 kg CO2-Äquivalenten pro kg deutlich mehr Emissionen als Kartoffeln (1,0), Mais (1,2) oder Linsen (0,7) laut einer Berechnung des Instituts für Energie­ und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu). Die Werte variieren in Abhängigkeit von Herkunft, Anbaumethode, Transport und Verarbeitung zwar, dennoch schneiden die Hülsenfrüchte in der Öko-Bilanz deutlich besser ab. Zudem können Hülsenfrüchte mithilfe von Bakterien elementaren Stickstoff aus der Luft binden und verwerten. Die sogenannten Rhizobien (Knöllchenbakterien) siedeln sich in Wurzelknöllchen von Hülsenfrüchten an und stellen auf diese Weise eine natürliche Stickstoffdüngung in Form von Ammoniak sicher.


Fazit

Waffeln aus Linsen, Erbsen, Soja und Co. können eine nachhaltige(re) Alternative zu Reis- und Maiswaffeln darstellen. Durch ihren höheren Gehalt an Proteinen und Ballastoffen haben sie zudem mehr Nährstoffe zu bieten. Vom Grundsatz her kann eine Waffel aus Hülsenfrüchten „pur“ die gesündere Alternative sein, sofern der Salzgehalt moderat ist. Bei einer Kaufentscheidung ist es daher ratsam, einen Blick auf die Nährwerttabelle zu nehmen.
Die Waffeln lassen sich auch noch vielseitig belegen, z. B. mit Tomaten und Gurken, wodurch der Nährwert aufgewertet werden kann.

Grundsätzlich gilt aber: Diese Knabbereien ersetzen keine vollwertige Mahlzeit!


Quellen und weiterführende Informationen







Kerstin.Bruser@dlr.rlp.de     www.fze.rlp.de/ernaehrungsberatung drucken nach oben