Warum macht Rhabarber die Zähne stumpf?

Nach dem Verzehr von Rhabarber fühlen sich die Zähne oft „stumpf“ an. Warum ist das so? Und was kann man dagegen tun?

Rhabarber enthält, ähnlich wie beispielsweise Rote Bete, Spinat, Mangold oder Sauerampfer, reichlich Oxalsäure. Oxalsäure kann mit Kalzium aus dem Zahnschmelz zu Kalziumoxalat reagieren, das sich auf den Zähnen ablagert und das „stumpfe“ Gefühl erzeugt.

Gesunde Menschen haben bei üblichen Verzehrsgewohnheiten keine gesundheitlichen Nachteile durch den Verzehr von Rhabarber und die enthaltene Oxalsäure zu erwarten. Hinzu kommt, dass bei Rhabarber der Verzehr stark saisonal geprägt ist. Üblicherweise wird er primär nur in der Zeit Ende April bis Ende Juni gegessen.
Zudem kann man die Oxalsäurezufuhr durch einfache Tricks verringern:
  • Jungen Rhabarber bevorzugen, er enthält weniger Oxalsäure.
  • Rhabarber mit rotem Fruchtfleisch enthält geringere Mengen an Oxalsäure als Sorten mit grünem Fruchtfleisch.
  • Die Haut von den Rhabarberstangen abziehen, sie enthält relativ viel Oxalsäure.
  • Blanchieren des Rhabarbers vermindert den Oxalsäuregehalt um bis zu 50 %. Das Kochwasser anschließend weggießen. Allerdings gehen damit auch Mineralstoffe und wasserlösliche Vitamine verloren.
  • Rhabarber mit Milch oder Milcherzeugnissen verzehren, z. B. Rhabarberkompott mit Vanillesoße. Ein Teil des Kalziums aus der Vanillesoße reagiert mit der Oxalsäure zu Kalziumoxalat, das leider auch nicht verwertet werden kann.
  • Nicht unmittelbar nach dem Genuss von Rhabarber die Zähne putzen, sondern mindestens eine halbe Stunde warten.

Weitere Informationen zu Rhabarber:
Rhabarber – kulinarische Frühlingsboten





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