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Deutschlandwetter im Juni 2015
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Deutschlandwetter im Juni 2015. Im Norden recht kühl, im Süden warm, trotz Gewitter erneut zu trocken Der Juni 2015 war äußert wechselhaft und brachte allerhand unterschiedliches Wetter. Sommerfeeling kam dabei nur vorübergehend auf. Stattdessen kühlte sich die Luft in Norddeutschland zeit- und gebietsweise so stark ab, dass geheizt werden musste. Hoher Luftdruck führte in den ersten beiden Juniwochen zu einer Fortdauer der allgemeinen Trockenheit, während vor allem über Süddeutschland immer wieder Gewitter mit Starkregen tobten. Insgesamt ergab sich daraus ein etwas zu warmer und deutlich zu trockener Juni, bei überwiegend ausgeglichener Sonnenscheinbilanz. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. Mal kühl bis mäßig warm, mal hochsommerlich heiß Der erste Sommermonat lag mit einer deutschlandweiten Durchschnittstemperatur von 16,0 Grad Celsius (°C) um 0,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung immer noch 0,3 Grad. Nach einem wenig sommerlichen Monatsbeginn strömte auf der Vorderseite des Tiefs „Lothar“ subtropische Luft nach Mitteleuropa. In dieser stiegen die Temperaturen am 5. fast überall auf hochsommerliche Werte. Bad Kreuznach und Rheinau-Memprechtshofen registrierten 35,0°C. Nach einer spürbaren Abkühlung folgte schließlich am 12. ein weiterer kurzer Sommergruß. Im Anschluss aber brach mit nordwestlichen Winden die sog. „Schafskälte“, ein Kälterückfall, über das Land herein. Während diesem tlw. sehr kühlen Witterungsabschnitt gingen die Temperaturen in den Morgenstunden des 17. über Norddeutschland kräftig nach unten. Auch Deutschneudorf-Brüderwiese datierte dabei 0,2°C. Vielerorts gab es sogar Bodenfrost. In der letzten Juniwoche setzte sich dann wieder Sommerwetter durch. Deutlich zu trocken – trotz zahlreicher Gewitter mit Starkregen im Süden Mit rund 58 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Juni knapp 70 Prozent des vieljährigen Mittels (85 l/m²) und war demnach erneut zu trocken. Das norddeutsche Tiefland verzeichnete Gebietsweise mit Niederschlagssummen von rund 15 l/m² ein erhebliches Defizit. Die Trockenheit der vorangegangen Monate verschärfte sich, die Waldbrandgefahr nahm weiter zu. In Süddeutschland bildeten sich dagegen in feucht-labiler Luft wiederholt Starkregengewitter. Durch langsam ziehende Schauerzellen kam es örtlich zu enormen Niederschlagsmengen mit entsprechenden Schäden. So fielen am 6. in Bretten, nordöstlich von Karlsruhe, 88 l/m². Insgesamt war das Alpenvorland mit regional über 200 l/m² die niederschlagreichste Region Deutschlands. Sonnenscheindauer durchschnittlich Dem Durchschnitt entsprechend, schien die Sonne im Juni 2015 etwa 197 Stunden (198 Stunden). Am sonnigsten war es längs der mecklenburgischen Küste. Bis zu 260 Sonnenstunden wurden dort gemessen. Am seltensten zeigte sich die Sonne im Thüringer Wald sowie im Harz- und Erzgebirgsraum, gebietsweise nur etwa 170 Stunden. Das Wetter in den südlichen Bundesländern im Juni 2015 (In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode) Y Schleswig-Holstein und Hamburg: Schleswig-Holstein war im Juni mit einer Temperatur von 14,2°C (15,0°C) das kälteste Bundesland. Quickborn registrierte sogar an 11 Tagen Bodenfrost. Bezüglich des Niederschlags belegte es nach Hamburg im Länderranking mit rund 35 l/m² (69 l/m²) den vorletzten Platz. Die Sonne schien etwa 215 Stunden (225 Stunden). In der Hansestadt selbst gingen bei 15,2°C (15,7°C) nur etwa 32 l/m² (70 l/m²) nieder. Rund 200 Stunden (216 Stunden) zeigte sich dort die Sonne. Niedersachsen und Bremen: Mit jeweils 15,1°C war der Juni 2015 in Bremen (15,5°C) und Niedersachsen (15,4°C) recht kühl. Dazu blieb es mit etwa 37 l/m² (73 l/m²) in der Hansestadt und etwa 37 l/m² (76 l/m²) in Niedersachsen deutlich zu trocken. In Bremen registrierten die DWD-Experten etwa 192 Stunden (204 Stunden) und in Niedersachsen rund 195 Stunden Sonne (200 Stunden). Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern war im Juni 2015 das zweit kühlste Bundesland: 14,9°C (15,4°C) wurden im Flächenmittel gemessen. Dazu summierte sich die Niederschlagsmenge auf rund 40 l/m² (63 l/m²). Die Sonne schien etwa 211 Stunden (236 Stunden). Besonders viele Sonnenstunden gab es an der Küste, wo Arkona rund 260 Stunden schaffte. Brandenburg und Berlin: Brandenburg erreichte eine Durchschnittstemperatur von 16,1°C (16,5°C), eine Niederschlagsmenge von rund 45 l/m² (64 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von etwa 206 Stunden (225 Stunden). Mit fast ausbalancierten 17,0 °C (17,1°C) war die Bundeshauptstadt bei einer Niederschlagsmenge von rund 45 l/m² (70 l/m²) und einer Sonnenscheindauer von etwa 206 Stunden (226 Stunden) das wärmste Bundesland. Sachsen-Anhalt: Im Juni 2015 verbuchte Sachsen-Anhalt eine Mitteltemperatur von 16,1°C (16,1°C). Bei einer Niederschlagsmenge von rund 35 l/m² (63 l/m²) schien die Sonne etwa 202 Stunden (205 Stunden). Sachsen: In Sachsen verzeichneten die Wetterstationen des DWD eine mittlere Temperatur von 15,7°C (15,6°C). Während der „Schafskälte“ ging die Lufttemperatur in Deutschneudorf-Brüderwiese in den Morgenstunden des 17. auf 0,2°C zurück. Noch am 6. waren an der Station Hoyerswerda 34,5°C gemessen worden. Der Niederschlag addierte sich auf etwa 67 l/m² (76 l/m²). Damit gehörte der Freistaat zu den eher nassen Bundesländern. Die Sonnenscheindauer lag bei 196 Stunden (201 Stunden). Thüringen: Im Juni 2015 verzeichnete der DWD eine Temperatur von 15,7°C (14,9°C) und eine Niederschlagsmenge von etwa 57 l/m² (78 l/m²). Mit einer Sonnenscheinausbeute von rund 185 Stunden (194 Stunden) belegte Thüringen den letzten Platz im Länderranking. Nordrhein-Westfalen: Für Nordrhein-Westfalen wurde im Juni 2015 ein Temperaturflächenmittel von 15,7°C (15,4°C) berechnet. Im Zustrom subtropischer Warmluft stiegen die Tageshöchstwerte am 5. vielfach auf 30°C und mehr. Am wärmsten wurde es mit 34,1°C in Kleve, nahe der niederländischen Grenze. Die Niederschlagssumme lag bei 47 l/m² (84 l/m²), die Sonnenscheindauer bei 212 Stunden (184 Stunden). Hessen: In Hessen erfassten die Meteorologen des DWD im Juni 2015 eine mittlere Temperatur von 15,9°C (15,2°C). Die Niederschlagsmenge verfehlte mit etwa 48 l/m² das Soll (80 l/m²) um 40 Prozent. Die Sonnenscheindauer lag mit etwa 200 Stunden (192 Stunden) etwas über dem Durchschnittswert. Am 12. fiel in Geisenheim bei einem schweren Gewitter mit Sturmböen von 101,5 km/h eine Stundensumme von 52 l/m². Rheinland-Pfalz: Die Temperatur erreichte in Rheinland-Pfalz im Mittel 16,3°C (15,3°C). In Bad Kreuznach stieg das Quecksilber am 5. mit 35,0°C auf einen landesweiten Spitzenwert. Mit einer Sonnenscheindauer von rund 220 Stunden (192 Stunden) war Rheinland-Pfalz das sonnigste Bundesland. Die Niederschlagsmenge betrug etwa 62 l/m² (76 l/m²). Saarland: Laut Messungen des DWD war das Saarland im Juni 2015 mit 16,8°C (15,6°C) ein warmes und mit rund 215 Stunden (204 Stunden) das zweitsonnigste Bundesland. Die Niederschlagssumme lag zum Monatsende bei rund 40 l/m² (80 l/m²). Baden-Württemberg: Baden-Württemberg war mit 16,8°C (15,1°C) eine recht warme und mit rund 80 l/m² (107 l/m²) eine vergleichsweise feuchte Region. Die Sonne schien rund 205 Stunden (202 Stunden) und erreichte ihr Soll. Ein heftiges Gewitter brachte Bretten, nordöstlich von Karlsruhe, am 6. eine Tagessumme von 88 l/m². Der meiste Regen fiel dabei in kürzester Zeit und verursachte einen Millionenschaden. Am 5. meldete Rheinau-Membrechtshofen am Oberrhein 35,0°C. Bayern: In Bayern betrug die Mitteltemperatur 16,4°C (14,9°C) und die Niederschlagsmenge etwa 88 l/m² (112 l/m²). Damit war der Freistaat das insgesamt niederschlagsreichste Bundesland. Allein im oberbayerischen Benediktbeuern fielen im Juni über 230 l/m². Am 14. richtete in Oberstdorf nach heftigem Starkregen eine Mure großen Sachschaden an. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Kempten fielen dabei am Rubihorn innerhalb von nur 45 Minuten knapp 60 l/m². Mehrere hundert Menschen wurden evakuiert. Die Sonne schien in Bayern im Mittel rund 195 Stunden (200 Stunden). Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung. Pressemitteilung des DWD - E-Mail: pressestelle@dwd.de
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