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Diabetes-Patienten in Kindertageseinrichtungen
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Der richtige Umgang mit Diabetes-Patienten in Kindertageseinrichtungen. Zusammenfassung einer Fortbildungsveranstaltung für Kita-Mitarbeiter/innen am DLR Westpfalz im Juni 2011 Die Normalisierung des Blutzuckerspiegels ist das Ziel Diabetikerkinder in einer Kindertageseinrichtung (Kita) Für den Notfall Dokumentationen sind sinnvoll Beratung und Information Quellen und weiterführende Informationen 25.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 20 Jahren leiden in Deutschland an Diabetes mellitus, einer chronischen Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Der überwiegende Anteil der Kinder ist an Diabetes Typ 1 erkrankt. Die Häufigkeit eines Diabetes Typ 2 im Kindes- und Jugendalter nimmt jedoch zu. Experten gehen zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer aus. Starkes Übergewicht und Bewegungsmangel werden als Hauptursache angesehen. Bei diesem Diabetes-Typ herrscht ein teilweiser Mangel an Insulin, der sich erst mit fortschreitender Erkrankung zu einem vollständigen Mangel an Insulin entwickelt. Insulin ist ein Hormon der Bauchspeicheldrüse, das unter anderem für die Aufnahme von Zucker (Glukose, Traubenzucker) aus dem Blut in die Zellen notwendig ist. Bei einer Diabeteserkrankung in frühestem Kindesalter handelt es sich in der Regel um Diabetes Typ 1. Hier ist die Bauchspeicheldrüse zu absolut keiner Insulinproduktion fähig. Das Hormon Insulin muss zur Senkung des Blutzuckerspiegels mit Spritzen oder Insulinpumpen injiziert werden. Der Defekt ist genetisch bedingt. Auch Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Virusinfektionen, Unfälle/OPs oder Umweltfaktoren können ursächlich an der Erkrankung beteiligt sein. Die Ernährungsweise spielt dabei keine Verursacher-Rolle. So kann Diabetes Typ 1 beispielsweise auch schon im frühen Babyalter diagnostiziert werden. Ein entsprechendes Neugeborenenscreening wird in der Regel aber nur bei Verdacht auf Diabetes durchgeführt. Unabhängig vom Diabetes-Typ und unabhängig vom Alter bedeutet die Diagnose Diabetes mellitus für die Betroffenen und deren Familien immer einen enormen Einschnitt in den Lebensalltag. Ab diesem Zeitpunkt bestimmen täglich mehrere Blutzuckerkontrollen, eine planmäßige Mahlzeitenregelung und berechnete Insulingaben den Tagesablauf. Dies darf keinesfalls zu einer sozialen Ausgrenzung des Kindes führen. Hier ist es Aufgabe der Eltern und Betreuer, die Kinder und Jugendlichen gut vorzubereiten und sie in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken; dann können sie sich ganz normal wie gesunde Kinder entwickeln. Sie können die gleichen Kindergärten und später die gleichen Schulen besuchen und gemeinsam mit ihren Gleichaltrigen beliebig ihre Freizeit gestalten. Voraussetzung ist allerdings, dass Bezugspersonen aus dem unmittelbaren Umfeld ausreichend informiert und für die Diabetestherapie oder für etwaige Notfälle instruiert sind. Je kleiner ein Kind ist, desto mehr ist es auf Unterstützung von Erwachsenen angewiesen. Je älter ein Kind wird, desto mehr Selbständigkeit sollte es in seiner Diabetestherapie entwickeln. Die Normalisierung des Blutzuckerspiegels ist das Ziel Das Ziel aller therapeutischen Maßnahmen ist die Normalisierung des Blutzuckerspiegels, um Folgeerkrankungen oder ein diabetisches Koma zu verhindern. Ältere Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene führen sich Insulin in der Regel nach Bedarf selbst zu. Hierzu werden heute Pens benutzt, die wie dicke Kugelschreiber aussehen und mit genau dosierbaren Insulinpatronen versehen sind. Bei Kindesdiabetes des Typ 1 wird standardmäßig die intensive Insulintherapie (ICT) durchgeführt, die die Insulinausschüttung eines gesunden Kindes nach dem Basis-Bolus-Prinzip nachahmt. Nach diesem Prinzip deckt basales Insulin, ein so genanntes Verzögerungsinsulin, den Grundbedarf. Unabhängig von den Mahlzeiten soll damit die Organversorgung und Leistungsfähigkeit des Kindes sichergestellt werden. Mit jeder Nahrungsaufnahme wird zusätzlich schnell wirksames Insulin (Bolus-Insulin) gespritzt. Dies geht jeweils einher mit einer Messung des aktuellen Blutzuckerspiegels. Der Insulinbedarf wird dabei nach dem gemessenen Blutzuckerwert und der Kohlenhydratmenge der Mahlzeit berechnet. Sport und sonstige körperliche Aktivitäten können ebenfalls den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Daher sollte der Blutzucker sicherheitshalber auch vor und während des Sports bestimmt werden. Bei Kindern unter 6 Jahren werden bei häufigem Injektionsbedarf statt Pens gerne autonome Insulinpumpen eingesetzt. Eine vorprogrammierte Menge Basis-Insulin wird ganztägig, kontinuierlich unter die Haut gespritzt. Zu den Mahlzeiten wird per Knopfdruck Bolus-Insulin zugeführt. Das Insulin wird über einen Teflon- oder Stahlkatheder unter die Haut injiziert. Die Schläuche müssen nach zwei bis drei Tagen ausgetauscht und der Katheder gereinigt werden. 2010 kamen in den USA schlauchlose Insulinpumpen, so genannte Pods (Patch Pumps) für Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche auf den Markt, die mittlerweile auch in Deutschland in einigen Kliniken eingeführt wurden. Die kleinen Pods werden an beliebige Körperstellen geklebt und dringen mit winzigen Teflonkathedern nur wenige Millimeter tief in die Haut ein. Sie werden per Funk von Personal Diabetes Managern (PDM) gesteuert, die man wie Handys in Hosen- oder Jackentaschen verstauen kann. Pods messen neben Insulininjektionen via PDM auch den Blutzucker und sind aufgrund des fehlenden Schlauches auch beim Duschen und beim Sport nicht hinderlich. Allerdings ist diese Alternative verglichen mit herkömmlichen Insulinpumpen recht kostspielig, denn nach zwei bis drei Tagen muss nicht nur Schlauch und Nadel, sondern die komplette Pumpe erneuert werden. Kleinere Kinder sind außerdem noch nicht in der Lage, selbständig mit der Steuerung des PDM verantwortlich umzugehen. Diabetikerkinder in einer Kindertageseinrichtung (Kita) Die Aufnahme eines an Diabetes erkrankten Kindes in eine Kindertageseinrichtung steht und fällt mit der Möglichkeit der therapeutischen Betreuung des Kindes. Hierzu zählen: Blutzucker messen bzw. an die Blutzuckermessungen erinnern Beachtung der Mahlzeiten hinsichtlich Uhrzeiten, Essensauswahl und Menge geschulte Beobachtung zur Erkennung von Unterzuckerungsanzeichen Notfallmaßnahmen bei einer Unterzuckerung Im Normalfall haben Erzieher/innen oder betreuende Mitarbeiter/innen in Kindertageseinrichtungen keine medizinische Ausbildung. Sie dürfen daher keine Medikamente nach eigenem Ermessen an kranke Kinder verabreichen. Die therapeutische Betreuung eines Diabetikerkindes, insbesondere das Blutzuckermessen und Spritzen, ist daher aus rechtlichen Gründen vertraglich mit den Eltern zu regeln. Eine Haftungsbefreiung ist dabei für die Erzieher/innen wichtig. Die Zuständigkeit innerhalb der Kindertagesstätte kann individuell geklärt werden. Wenn Kita-Mitarbeiter/innen selbst betroffen sind oder zuhause Diabetiker betreuen, kann sich die Kita auf diese Kenntnisse stützen, denn eine gut informierte Bezugsperson ist unabdingbar. Manche Eltern instruieren die Mitarbeiter/innen in der Kindertageseinrichtung selbst, bleiben dabei in Telefonkontakt oder sind zur Blutzuckermessung und Insulinversorgung in der Kita präsent. Empfehlenswert ist eine Schulung des Mitarbeiterteams seitens einer Diabetes-Einrichtung, einer Fachklinik oder einer Fachkraft vom Gesundheitsamt. Dabei wäre vorab zu klären, ob die Schulungskosten vom Träger der Tageseinrichtung oder von der Krankenkasse des Kindes übernommen werden. Fachlich geschulte Mitarbeiter/innen in der Kindertageseinrichtung sind in der Lage, Symptome von Unterzuckerung sicher zu erkennen oder können schon Anzeichen von Diabetes mellitus erfassen, auch wenn den Eltern ein Diabetes-Befund noch nicht bekannt ist. Diabetes-Anzeichen sind beispielsweise: häufige Erschöpfungszustände Schwäche starker Durst / das Trinken von mehreren Litern am Tag großes Hungergefühl Gewichtsverlust gesteigertes Harnlassen häufige Infektionen (z.B. im Genitalbereich) Bei solchen Verdachtsmomenten sollten die Kinder generell zur ärztlichen Untersuchung verwiesen werden. Für den Notfall Bei Unterzuckerung eines Diabetikerkindes können folgende „Vorboten“ auftreten: plötzliche Wesensveränderung wie zum Beispiel zickiges oder aggressives Verhalten Schwindel manchmal Zittern Schwitzen Augenflimmern „Puddingbeine“ Hunger Zerstreutheit, erkennbar an falschen Antworten blasses Munddreieck Bei solchen Anzeichen ist liebevolles aber sofortiges Handeln erforderlich. Als erstes muss eine Blutzuckermessung erfolgen. Bei einem Blutzuckerwert unter 70 müssen 3-6 Plättchen Traubenzucker oder 100-200 ml eines Fruchtsaftes bzw. eines zuckerhaltigen Limogetränkes verabreicht werden. Nach etwa 15 Minuten ist dann erneut der Blutzuckerwert zu messen und das Kind muss unter Beobachtung bleiben. Bei Bewusstlosigkeit, bei der eine Zuführung von Nahrungsmitteln nicht mehr möglich ist, wird der Patient in eine stabile Seitenlage gebracht, der Notarzt ist zu informieren und die Notfallspritze (Glukagonspritze) muss injiziert werden. Glukagon ist wie Insulin ein Hormon der Bauchspeicheldrüse. Glukagon ist ein Gegenspieler des Insulins. Es mobilisiert Glukosereserven im Körper und bewirkt die Neubildung von Glukose in der Leber. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an. Um den Betreuungspersonen mehr Sicherheit in einer solchen, bedrohlichen Situation zu geben, ist es sinnvoll, in der Kita ein Notfallset mit allen wichtigen Utensilien und einer Handlungsanleitung auf einer Notfallkarte bereit zu halten. Das Notfallset muss bei Tagesausflügen oder bei sportlichen Aktivitäten mitgeführt werden und setzt sich empfehlenswerter Weise wie folgt zusammen: Notfall-BE, wie Traubenzucker (evtl. flüssig) oder Apfelsaft Messgerät und Teststreifen Stechhilfe Notfallkarte Handy Telefonnummern des behandelndes Arztes und der Eltern Desinfektionsmittel Ersatzkatheder Einmal-Insulinspritze Glukagonspritze Pflaster Dokumentationen sind sinnvoll Erzieher/innen, die für die Blutzuckermessungen und Insulininjektionen zuständig sind, sollten schriftlich benannt werden. Wenn das Kind einen bestimmten Ernährungsplan zu festen Uhrzeiten einhalten muss, sollte dieser Plan zusammen mit einem Protokoll der Insulingaben, Blutzuckermessungen und Messwerte sowie den verabreichten Mahlzeiten mit der jeweiligen Uhrzeit dokumentiert werden. Die Medikamente sind ordentlich und verwechslungssicher mit dem Namen des Kindes zu lagern. Hauswirtschaftliche Fachkräfte in der Kita-Küche sind in eine Diabetikerschulung einzubinden. Für sie ist es wichtig zu wissen, welche Lebensmittel grundsätzlich den Blutzuckerspiegel erhöhen und welche Lebensmittel ohne Insulinberechnung an Diabetikerkinder gereicht werden können. Den Blutzuckerspiegel erhöhen: Getreideprodukte Obst und Obstsäfte Nüsse Milch und Joghurt Reis Kartoffeln panierte Fleisch- und Fischprodukte Frikadellen mit Brötchen Zucker, Honig, Sirup Süßwaren Eis Getrocknetes Gemüse Hülsenfrüchte Der Blutzuckerspiegel erhöht sich nicht bei: rohem Gemüse Fleisch (Limo-) Getränken mit Süßstoff ungesüßten Tees zuckerfreien Bonbons Beratung und Information Bei Fragestellungen zur Versorgung und Verpflegung steht ein Netzwerk von fachlichen Diabetes-Institutionen und Selbsthilfegruppen zur Verfügung, die neben guten Publikationen auch Beratungen anbieten. Mögliche Anlaufstellen sind: Deutscher Diabetikerbund und seine Landesverbände (DDB), www.diabetikerbund.de Deutsche Diabetes Gesellschaft (DGG), www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD), www.diabetes-kinder.de Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin (DGKJ) e.V., www.dgkj.de Verschiedene Diabetologische Schwerpunktpraxen und Schulungszentren in Deutschland (Adressen erhältlich über den DDB) Es ist außerordentlich begrüßenswert, wenn sich Kinderbetreuungseinrichtungen auf die Diabetikertherapie von Kindern einstellen und bereit sind, die Mitverantwortung zu übernehmen. Dadurch können Diabetikerkinder in die Gruppen mit gesunden Kindern voll integriert werden und ein normales Aufwachsen mit ihren Freunden aus dem nahen Umfeld erleben. Quellen und weiterführende Informationen Zusammenfassung der Weiterbildungsmaßnahme „Sonderfall Diabetes – der richtige Umgang in der Kita“ am 08. Juni 2011 im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westpfalz, Kaiserslautern. Referentin: Monika Köhr, Diabetesberaterin, St. Annastiftskrankenhaus, Ludwigshafen beta Institut (Hrsg.): Diabetes in Kindertagesstätten, im Internet unter www.betanet.de (Zugriff 27.09.2011) Anja Benndorf: Bewegungsfreiheit für Diabetiker – Klinikum Worms führt schlauchlose Insulinpumpen für Kinder ein, in: Die Rheinpfalz, Ausgabe vom 08.09.2011, Kaiserslautern Diabetes-Kids Vorderpfalz e.V:, im Internet unter www.dia-kids-vorderpfalz.de (Zugriff 27.09.2011) Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) (Hrsg.): Kinder mit Diabetes im Kindergarten (pdf-Dokument) im Internet unter www.diabetes-kids.de (Zugriff 06.02.2017)
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