SLVA Oppenheim und AGIO präsentieren Kirschen
Köstlich – knackig - kugelrund

Kirschen aus dem traditionsreichen Obstanbaugebiet Rheinhessen standen im Mittelpunkt des Mainzer Marktfrühstücks Anfang Juli. Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Oppenheim präsentierte an ihrem Stand eine Auswahl von Süß- und Sauerkirschsorten aus umweltschonendem, kontrolliert integriertem Anbau.

Heimat der Kirschen ist Kerasunt an der Küste des Schwarzen Meeres - daher der lateinische Name “Prunus cerasus” der Sauerkirsche. Die Römer vermittelten die Kunst des Anbaus und der Veredelung unseren Vorfahren. Heute wachsen mit fast 15 Millionen Kirschbäumen in Deutschland mehr als in irgendeinem anderen Land der Erde.

Licht, Luft und Sonnenschein als Voraussetzung
Dr. Herwig Köhler, Sachgebietsleiter Obstbau, stand Rede und Antwort zu allen Fragen des Anbaus. “Licht, Luft und Sonnenschein an allen Teilen des Baumes” nannte er als Voraussetzung für eine gute Fruchtqualität und regelmäßige Blütenknospenbildung. Für den Hausgarten empfahl er aufgrund ihrer Selbstfruchtbarkeit die Süßkirschensorten Celeste, Sunburst, Sweetheart und Lapins sowie die Sauerkirschsorten Morina (mittlerer Ertrag, robust, krankheitstolerant) und Gerema (hoher Ertrag, mittlere Krankheitstoleranz).

Strenge Richtlinien der AGIO-Mitgliedsbetriebe
Mit ihren strengen Richtlinien erfüllen die Mitgliedsbetriebe der AGIO die Forderungen der Verbraucher nach einer gläsernen Produktion nun schon im elften Jahr. Ringberater Manuel Hummel bezeichnete die Integrierte Produktion als “ein dynamisches Verfahren, welches standörtliche sowie jahreszeitliche Besonderheiten in die Produktion mit einbezieht”.
Nützlingsfördernde Maßnahmen wie das Aufhängen von Nistkästen für die höhlenbrütenden Singvögel oder die Errichtung von Steinhaufen als Refugium für die Mauswiesel stabilisieren die ökologischen Verhältnisse in einer Obstanlage. “Um die hohe Artenvielfalt zu pflegen und zu erhalten, werden nur bei Überschreiten der jeweiligen Schadschwelle selektive und nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel eingesetzt.”
Dr. Karin Wißner-Olemotz vom Fachbereich Hauswirtschaft der SLVA informierte über die Verarbeitung der roten Sommerfrüchte und deren wertvolle Inhaltsstoffe. Neben B-Vitaminen und blutbildendem Eisen nannte sie insbesondere die Flavonoide, welche den Kirschen ihre appetitliche dunkelrote Farbe verleihen, im menschlichen Organismus zellschädigende Oxidationen verhindern und so gegen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.

Keine hellen Kirschensorten zum Einfrieren nutzen
“Wer Kirschen einfriert, soll keine hellen Sorten verwenden, weil sie leicht bräunlich werden. Dagegen werden zum Einkochen dunklere Sorten bevorzugt, weil die roten Früchte beim Kochen leicht die Farbe verlieren.” Informationen und Listen der Direktvermarkter sind erhältlich bei der Arbeitsgemeinschaft Integrierter Obstanbau Rheinland Pfalz e.V. (AGIO), Wormser Straße 162, 55276 Oppenheim, Telefon: 0 61 33 / 70 60 4, Telefax: 0 61 33 / 930 310, agio.slva-op@agrarinfo.rlp.de, www.obstbau.net. Die Ernährungsberatungs-Hotline ist unter 01805 – 120 122, Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr zu erreichen.