Geschichte der Pfälzischen Arbeitskreise Erwerbsobstbau
1955 bis 2000
Geschäftsführer: Werner Ollig, Tel. 06321/671-262, fax: 06321/671-57-262,
email werner.ollig@dlr.rlp.de, mobil: 0170/7811983
1. Vorsitzender: Jürgen Hass, Tel. 06324,76413 fax: 06324/971231,
mobil 0172/6333473, email Juergen.Hass@gmx.de
Im Zuge der Reaktivierung der pfälzischen Obst- und Gartenbauvereine nach dem Kriegsende waren in den alten Obstbauschwerpunkten auch wieder Neupflanzungen erstellt worden und somit ein deutlicher Bedarf an Beratung entstanden. Gerade aus der Praxis heraus wurde der Wunsch auf eine intensivere Betreuung der Praktiker an die obstbauliche Beratungsstelle der damaligen Lehr- und Forschungsanstalt für Wein- und Gartenbau Neustadt herangetragen. Vorreiter waren hier sicher führende Obstanbauer der West- und Nordpfalz um den erfahrenen Baumschulisten Helmut Nessel aus Obermoschel.
Erstgründung am 02.03.1955
Als erster Zusammenschluss von Obsterzeugern zu einem Arbeitskreis wurde am 2. März 1955 auf Initiative des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine des Landkreises Rockenhausen der AK Nordpfalz gegründet. Gründungsmitglieder bei dieser ersten Versammlung in Alsenz waren der Baumschuler Helmut Nessel aus Obermoschel, die Obstanbauer Lamb aus Winterborn und Blum aus Mannweiler sowie der Obstbauberater des Kreises Rockenhausen, Otto Freyer.
Aktivitäten:
Die ersten Beratungs- und Schulungsprogramme für die Obstanbauer der Nordpfalz bestanden aus mehrtägigen Kursen in Theorie und praktischen Unterweisungen. Die wurden durchgeführt von den Obstbaufachleuten der Landes-Lehr- und Forschungsanstalt Neustadt durch die Herren Dr. K. G. Schwarz, Werner Funke und Karl Hoffmann vom Bezirkspflanzenschutzamt Neustadt.
Koordination:
Die Bestrebungen zu einer intensiven Beratung der Obstbaubetriebe wurden nachhaltig unterstützt von GAR Hermann Frost, der als Leiter des Referates Gartenbau an der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz (damals Pfalz) und auch für den Bezirksverband Pfalz tätig war.
Die Finanzierung anfallender Kosten wurden durch den Verband der Pfälzischen Obst- und Gartenbauvereine abgedeckt, da noch keine eigenen Mittel zur Verfügung standen.
Weiterentwicklung:
Im Verlaufe des nächsten Jahres wurden in der Pfalz 7 kleinere Arbeitsgruppen gebildet, jeweils getragen durch die örtlichen Gartenbauberater an den Kreisverwaltungen.
Gründung des Dachverbandes AK Pfalz
Um eine grössere Effektivität für den pfälzischen Obstbau und die Erzeuger zu erreichen, erfolgte die Gründung des Dachverbandes Arbeitskreis Erwerbsobstbau Pfalz
laut Protokoll vom 29.10.1964, wonach insgesamt 118 Mitglieder der einzelnen regionalen verbände hier zusammengeschlossen waren. Die Einladung zu dieser Gründungsversammlung hatte ausschnittsweise folgenden Wortlaut: Der Arbeitskreis Erwerbsobstbau beabsichtigt, zur Förderung des Erwerbsobstbaues dadurch beizutragen, dass er die Interessenten zu gemeinsamen Vortrags- und Diskussionstagungen und zu Besichtigungsfahrten einlädt, wobei vor allem Versuchst- und Ertragsergebnisse an die Erzeuger herangetragen werden sollen.
Der Vorstand: 1. Vorsitzender Ökonomierat Gustav Weiss, Winden
2. Vorsitzender Walter Jennet, Reichenbach-Steegen
Geschäftsführer: Dr. K. G. Schwarz, LLFA Neustadt
Schriftführer: Werner Funke, LLFA Neustadt
Beschluss von 1965: Je Mitglied erhebt der Dachverband 12,00 DM zur Finanzierung überregionaler Veranstaltungen.
Aktivitäten des Dachverbandes im Gründungsjahr:
04. Juni 1964 Besichtigungsfahrt durch die Vorderpfalz
16. Juni 1964 Besichtigungsfahrt durch die Nord- und Westpfalz
25. November 1964 Tagung mit Pflanzenschutzthemen
17. Dezember 1964 Tagung mit betriebswirtschaftlichen Themen
Gründung des Arbeitskreises Erwerbsobstbau Südpfalz
Zur Intensivierung der Beratungstätigkeit in der Südpfalz erfolgte 1968 durch den Obstbauberater Joachim Zech von der Landwirtschaftsschule Landau die Gründung des regionalen Arbeitskreises Südpfalz. Aktiver Betreiber dieser Entwicklung war Ökonomierat Gustav Weiss aus Winden, auch als 1. Vorsitzender des Verbandes. Spätere Vorstände waren Wilhelm Beilharz aus Winden (1.), Karl Bourdy aus Edesheim (2.), dann Karl Bourdy aus Edesheim (1.), dann Gerhard Zapf aus Kandel (1.).
Gründung des Arbeitskreises Erwerbsobstbau Vorderpfalz
Um den unterschiedlichen Anforderungen der regionalen pfälzischen Anbaugebiete gerecht zu werden, wurde im Jahre 1973 der regionale ARBEITSKREIS ERWERBSOBSTBAU VORDERPFALZ gegründet. Bei der Gründungsversammlung im November 1973 durch den Fachberater der Landes-Lehr- und Forschungsanstalt Neustadt, Norbert Bößer in Erpolzheim erfolgte die Verabschiedung einer eigenen Satzung in Anlehnung an die Satzung des Dachverbandes. Folgende Personen wurden in den Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender: Hermann Mack, Weisenheim am Sand
2. Vorsitzender: Josef Wolf, Meckenheim
Geschäftsführer: Norbert Bößer, LLFA Neustadt
Der erste Fachvortrag wurde gehalten von Herrn Dr. Dieter Mappes von der BASF Ludwigshafen zum Thema "gezielte Düngung im Obstbau".
Weiterentwicklung im AK VORDERPFALZ
In den Wintermonaten wurden jeweils 4 bis 5 eigene Veranstaltungen mit wechselnden Vorträgen durchgeführt. Zentraler Ort für diese Veranstaltungen wurde Erpolzheim. Ferner wurde jährlich 1 Lehrfahrt innerhalb Deutschlands durchgeführt, auch mehrtägige Fahrten.
Nach und nach schlossen sich daher Mitglieder der nordpfälzischen und westpfälzischen Arbeitsgruppen dem AK Vorderpfalz an, so dass zwangsläufig im Jahre 1985 die Auflösung dieser Arbeitskreise und der Anschluss an den AK Vorderpfalz erfolgte. Im Laufe der Folgejahre stieg die Mitgliederzahl an auf rund 300. Der bei der Gründung 1973 beschlossene Jahresbeitrag von 16,00 DM wurde später zweimal angehoben auf 24,00 DM, dann auf 30,00 DM.
Vorstände des AK Vorderpfalz:
1973 bis 1983: 1. Vorsitzender Hermann Mack, Weisenheim am Sand
2. Vorsitzender: Josef Wolf, Meckenheim, später W. Weilbrenner
1983 bis 1995: 1. Vorsitzender Heinrich Scherner, Rödersheim-Gronau
2. Vorsitzender W. Weilbrenner, Freinsheim
seit 1995 1. Vorsitzender Bernd Eberle, Dirmstein
2. Vorsitzender Ingo Schick, Freinsheim
Seit 1981 Bezug der Zeitschrift "Obstbau" obligatorisch für alle Mitglieder.
Seit 1987 Beitrag für Werbung AROMA-OBST obligatorisch für alle Mitglieder.
Durch intensive Entwicklung im Arbeitskreis Südpfalz und im Arbeitskreis Vorderpfalz waren alle pfälzischen Erzeuger in diesen beiden Verbänden angeschlossen. Der AK-PFALZ bestand nur noch als Dachverband ohne eigene Mitglieder. 12,00 DM und später 18,00 DM je Mitglied wurden an den Dachverband abgeführt zur Finanzierung der Kosten für Jahreshauptversammlung/Obstbautage/Seminare.
Auflösung der regionalen Arbeitskreise
Um eine weitere Intensivierung hinsichtlich der Information und Beratung der angeschlossenen Erzeugerbetriebe zu erreichen, wurde nach einigen Jahren der Diskussion in den regionalen Verbänden die Auflösung der Arbeitskreise Süd- und Vorderpfalz beschlossen.
Neugründung des ARBEITSKREISES PFALZ 1998
Wie bereits bei der Auflösung der regionalen Verbände beschlossen, wurde das jeweilige Gesamtvermögen zur weiteren Bewirtschaftung dem ARBEITSKREIS ERWERBSOBSTBAU PFALZ übertragen, der neu gebildet und mit einer neuen Satzung ausgestattet wurde.
Alle Mitglieder müssen zur Zeit 30,00 DM als Jahresbeitrag abführen sowie einen nach der obstbaulichen Betriebsfläche orientierten Beitrag für die Werbung AROMA-OBST.
Neben den überregional durchgeführten Veranstaltungen in Neustadt mit Vorträgen und Seminaren sowie Lehrfahrten werden von der Beratung 12 mal im Jahr ein mehrseitiges Rundschreiben mit aktuellen Beratungshinweisen verschickt. Darüber hinaus werden nach wie vor jeweils 2 regionale Vortragsveranstaltungen durchgeführt in der Süd- und Vorderpfalz.
Besondere Aktivitäten
Der allgemeinen Entwicklung entsprechend wird durch den Arbeitskreis Erwerbsobstbau Pfalz mehrfach in der Saison für das Produkt AROMA-OBST geworben. Der Begriff AROMA-OBST ist ein gesetzlich eingetragenes Warenzeichen. Die Werbung erfolgt in Absprache mit den pfälzischen Grossmärkten in einem Umfang von rund 50.000,00 DM jährlich bei einem Beitrag durch die Grossmärkte von 5.000,00 DM.
Überregional ist der Arbeitskreis Erwerbsobstbau Pfalz seit 1975 alle zwei Jahre vertreten bei Bundesgartenschauen und Internationalen Gartenschauen, wobei seit 1985 sowohl bei der Rheinland-Pfalz-Schau, als auch bei der Schlussschau je bis zu 18 Erzeugerbetriebe der Pfalz teilnehmen. Die Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt ist dabei immer mit demonstrativen Sonderaufgaben vertreten. Erstmals wurde auch im Jahre 2000 eine Landesgartenschau in Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) ausgerichtet, an der pfälzische Betriebe 3 mal teilnahmen. Darüber hinaus wird durch den Arbeitskreis seit vielen Jahren bei regionalen Bauernmärkten und Wirtschaftswochen für den Obstbau geworben.
Vorsitzende seit 1964 im Arbeitskreis Pfalz
1964 bis 1970 Ökonomierat Gustav Weiss, Winden
Walter Jennet, Reichenbach-Steegen (2.)
1970 bis 1978 Helmut Nessel, Obermoschel
Wilhelm Beilharz, Winden (2.)
1978 bis 1982 Wilhelm Beilharz, Winden
Helmut Nessel, Obermoschel (2.)
1982 bis 1989 Gunter Schumann, Obersülzen
Helmut Nessel, Obermoschel (2.)
Geschäftsführung stets Dr. K. G. Schwarz, LLFA Neustadt
Schriftführer stets Werner Funke, LLFA Neustadt
ab 1984 Schriftführer und Kasse: Hans Rimmele, SLFA Neustadt
ab 1986 kommissarischer Geschäftsführer: Hans Rimmele, SLFA Neustadt
ab 1988 Geschäftsführer: Werner Ollig, SLFA Neustadt
seit 1989 Jürgen Hass, Böhl-Iggelheim
Rudi Lischer, Hergersweiler (2.)
Bernd Eberle, Dirmstein (2.)
Schriftführer bis 1994: Hans Rimmele, SLFA Neustadt
Kasse bis 1998 Uwe Harzer, SLFA Neustadt
1998: 1. Vorsitzender Jürgen Hass, Böhl-Iggelheim
2. Vorsitzende: Bernd Eberle, Dirmstein
Gerhard Zapf, Kandel
Kasse: Norbert Bößer, SLFA Neustadt
Schriftführer: Uwe Harzer, SLFA Neustadt
Mitgliederstand 2000: 550
Nobert Bößer, SLFA Neustadt
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