Naturschutzmaßnahmen im Ackerbau

Mit der Besiedlung Mitteleuropas wandelte sich die Naturlandschaft in eine Kulturlandschaft um. Vor allem in den fruchtbaren Lößlandschaften hat der Ackerbau Einzug gehalten. Der Ackerbau wurde schon seit Jahrtausenden im Vorderen Orient gepflegt. Dort haben auch unsere wichtigsten Kulturpflanzen, wie zum Beispiel der Weizen ihren Ursprung.

Lebensräume
Entsprechend der Vielzahl von Kulturpflanzen und Bewirtschaftungen, gibt es eine Vielfalt an Begleitern aus Flora und Fauna, deren Lebensraumansprüche optimal an die Ackernutzung angepasst waren. So förderte die Bodenbearbeitung einige speziell angepasste Begleitpflanzen. Vögel finden in der Ackerlandschaft ideale Brut-, Mauser- und Jagdhabitate. Insekten und Kleinsäuger finden Nahrung, Deckung und Lebensraum.

Allerdings kommt es durch steigende Saatdichten, Düngung, Pflanzenschutz, höhere Schlagzahlen bei der Ernte und die anhaltende Entwicklungstendenz zu Fruchtfolgen ohne Sommerungen vermehrt dazu, dass die Lebensraumbedingungen der typischen Arten der Ackerbaulandschaften immer mehr erschwert werden und die Populationen abnehmen. Besonders hier könne die Partnerbetriebe Naturschutz dazu beitragen, die benötigten Lebensraumansprüche für Flora und Fauna zu erhalten


Welchen Beitrag leisten die Partnerbetriebe zum Naturschutz im Ackerbau?


Getreidefeld
Oft kann bereits schon durch „kleine“ Maßnahmen wie beispielsweise die Anlage von Feldlerchenfenstern ein Beitrag zur Lebensraumerhaltung geleistet werden. Die sogenannten Lerchenfenster (Fehlstellen von z.B. 2 x 20 m² pro ha) tragen zur Förderung der Bodenbrüter und des Rotmilans in der Agrarlandschaft bei.Eine weitere Maßnahme auf Ackerschlägen, die auch immer häufiger umgesetzt wird, ist die Anlage von Blühstreifen bzw. Buntbrachen.Dabei handelt es sich um einen schmalen Blühstreifen entlang (oder durch) einen Ackerschlag. Dieser kann beispielsweise die Funktion einer „Brücke“ (Vernetzungsstruktur) zwischen zwei Schutzgebieten übernehmen und ist gleichzeitig Rückzugsort für Wildtiere und Nahrungsquelle für Insekten. Insofern bestimmte Auflagen (Breite, verwendetes Saatgut, Pflege) eingehalten werden, kann die Anlage von Blühstreifen auch über das EULLa-Programmteil Saum- und Bandstrukturen gefördert werden.Naturschutzmaßnahmen die von Partnerbetrieben auf ihren Flächen umgesetzt werden, sind immer an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst und sollten sich auch für den Betrieb positiv auswirken. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Aufstellen von Ansitzkrücken an Feld- oder Schlaggrenzen (Abstand von ca. 30m und mind. 3m Höhe). Durch solche Maßnahmen können Greifvogelpopulationen (z.B. Rotmilan) gefördert werden – die Sitzstangen unterstützen die Greifvögel bei der Nahrungssuche. Der positive Effekt für den Landwirt: es kommt zu weniger Problemen mit Mäuseschäden auf seinem Acker.
Fördermöglichkeiten
Einige (Naturschutz-) Maßnahmen im Acker können in Rheinland-Pfalz über die Agrarumweltprogramme (EULLa) gefördert werden.
In den landwirtschaftlichen Programmteilen ist einer Förderung folgender Maßnahmen möglich:
· Saum- und Bandstrukturen im Ackerbau
· Beibehaltung von Untersaaten und Zwischenfrüchten über den Winter
· Vielfältige Kulturen im Ackerbau
· Umwandlung einzelner Ackerflächen in Grünland
· Anlage von Gewässerrandstreifen
· Ökologische Wirtschaftsweise im Unternehmen

In den Programmteilen Vertragsnaturschutz bestehen folgende Fördermöglichkeiten:
· Vertragsnaturschutz Acker - Ackerwildkräuter
· Vertragsnaturschutz Acker - Lebensraum Acker
· Umwandlung von Acker in artenreiches Grünland

Nähere Informationen zu den einzelnen Programmteilen in EULLa finden Sie hier.

Darüber hinaus fördert das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Artenhilfsprogramme gezielt Maßnahmen zum Schutz besonders gefährdeter Arten.

Was fliegt denn da?

Die Agrarlandschaft mit ihren Acker- und Grünlandflächen sowie den übrigen Strukturelementen bietet auch zahlreichen Vögeln einen Lebensraum. Für einige (noch) in Rheinland-Pfalz vertretenen Feldvogelarten haben wir in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, die nachfolgende Steckbriefe erstellt. In diesen sind die wichtigsten Erkennungsmerkmale und regionalen Vorkommen zusammengefasst. Hier geht es zum Download der Artensteckbriefe.